“Schwäbische Zeitung”: Turbulenter Kurswechsel | ZEIT ONLINE | ABC-Z
Ist die “Schwäbische Zeitung” zur Bühne für die AfD und Querdenker geworden? In der Redaktion ist ein Streit eskaliert, der auch anderen Lokalblättern drohen könnte.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
Der Geschäftsführer des Schwäbischen Verlags, Lutz Schumacher, hat mit der Übernahme des Nordkuriers und der Schweriner Volkszeitung für Unruhe in der Belegschaft gesorgt. Mitarbeiter berichten von einem Kurswechsel hin zu AfD-freundlichen Artikeln und fragwürdigen journalistischen Methoden, um radikalisierte Milieus zu erreichen. Die Sorge in der Redaktion ist groß, einige haben bereits gekündigt. Schumacher verteidigt die Neuausrichtung als notwendig, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Eigentümerfamilien des Verlags, darunter Erich Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, äußern sich nicht zu den Vorwürfen. Chefredakteur Gabriel Kords betont, dass die Zeitung anschlussfähig bleiben müsse, auch für AfD-Anhänger, aus “eiskalten wirtschaftlichen Erwägungen”.
text_length: 17754
text_tokenized: 5018
prompt_tokens: 5025
completion tokens: 223
total_tokens: 5248
Um kurz nach neun Uhr an einem Septembermontag parkt ein silbergrauer Skoda vor dem Privatjetterminal des Berliner Willy-Brandt-Flughafens. Aus dem Firmenwagen steigt ein Geschäftsmann in Jeans und Sakko, es ist Lutz Schumacher, der Chef des Schwäbischen Verlags. Fernab des Ferienfliegerrummels macht er sich mit Kollegen auf den Weg zur Arbeit, vorbei an schwarzen VIP-Vans und Autogrammjägern, die nach dem Ende des Laver Cups Tennisprofis auflauern. Am Rollfeld holt eine eigens gecharterte Maschine die Reisenden vom Schwäbischen Verlag ab, nur eine gute Stunde Flugzeit, dann sollen sie im Südwesten der Republik landen. Es ist ein Start in die Woche, wie ihn sich Top-Manager oder Popstars gönnen – aber Angestellte eines Regionalzeitungsverlags?