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Schuldig gesprochen: Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon zockt Teamkollegin ab | ABC-Z

Biathlon-Star Julia Simon wurde schuldig gesprochen. Wegen Kreditkartenbetrugs drohen der Weltmeisterin nun Haft auf Bewährung und 15.000 Euro Strafe.

Die französische Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon ist wegen Kreditkartenbetrugs zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt worden.

Die 29-Jährige hatte gestanden, mit den Kreditkarten von Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet und einem weiteren Mannschaftsmitglied Einkäufe getätigt zu haben. Der Fall sorgt kurz vor den Olympischen Winterspielen in Mailand für Aufsehen.

Biathlon-Weltmeisterin gesteht nach monatelangem Streit

Vor dem Strafgericht in Albertville gab Simon die Vorwürfe erstmals zu: „Ich gestehe die Vorwürfe“, erklärte sie. Das Gericht befand die zehnfache Weltmeisterin in allen Punkten für schuldig.

Die Staatsanwaltschaft hatte lediglich zwei Monate Haft auf Bewährung und 20.000 Euro Geldstrafe gefordert. Neben der Geldstrafe muss Simon die Verfahrenskosten der geschädigten Teamkollegin übernehmen und symbolisch einen Euro Schadenersatz an den französischen Skiverband (FFS) zahlen.

Simon selbst erklärte zu ihrem Verhalten: „Ich kann mich nicht daran erinnern, diese Taten begangen zu haben“ und sprach von einem „Blackout“. Zuvor hatte sie die Vorwürfe noch bestritten und behauptet, Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden zu sein.

Die Anschuldigungen waren intern bereits im September 2022 aufgetaucht; Braisaz-Bouchet erstattete Anfang 2023 Anzeige. Im Verlauf des Jahres wurde Simon zwischenzeitlich vom Training ausgeschlossen und im Oktober kurzzeitig in Polizeigewahrsam genommen.

Julia Simon (l.) und Justine Braisaz-Bouchet sind Teamkolleginnen. Picture Alliance

Keine finanziellen Motive, aber kostspielige Ermittlungen

Simon betonte, dass ihre Taten „keine finanziellen Motive“ gehabt hätten. Auf die Frage, warum sie Fotos der Bankkarten ihrer Kollegin besitze, verwies sie erneut auf ihren Blackout. Die Staatsanwaltschaft wies jedoch darauf hin, dass die internationalen Ermittlungen aufgrund ihres verzögerten Geständnisses sehr aufwendig und teuer geworden seien. „Sie sei sich ihres Handelns völlig bewusst gewesen“, so der Staatsanwalt.

Julia Simon droht Sperre

Der französische Skiverband FFS zeigte sich bemüht, die Angelegenheit schnell zu klären und die Athleten zur Ruhe kommen zu lassen. Die Anwältin von Braisaz-Bouchet verlangte jedoch weitere Erklärungen und betonte, dass ein Schuldeingeständnis allein nicht ausreiche.

Die unabhängige nationale Disziplinarkommission hatte bereits 2023 die internen Vorgänge geprüft und wird nun über mögliche Disziplinarmaßnahmen entscheiden. Im schlimmsten Fall droht Simon eine Sperre, die ihre sportliche Zukunft erheblich gefährden könnte.

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