Marc Terenzi schildert verstörende Erlebnisse mit Ex-Boyband-Manager | ABC-Z

Ex-Natural-Star Marc Terenzi erhebt schwere Vorwürfe gegen Lou Pearlman – der Boyband-Macher soll gewisse Grenzen überschritten haben.
Marc Terenzi, einst Frontmann der US-Boyband Natural, spricht nun öffentlich über seine Erfahrungen mit Lou Pearlman, dem umstrittenen Manager hinter Pop-Gruppen wie den Backstreet Boys, *NSYNC – oder eben auch Natural.
Pearlman, der 2016 im Gefängnis verstarb, steht seit Langem im Verdacht, junge Sänger unter dem Vorwand körperlicher Fitness kontrolliert und bedrängt zu haben. Ein weiterer ehemaliger Schützling hat kürzlich ähnliche Vorwürfe publik gemacht.
Terenzi: „Vielleicht war ich nicht sein Typ“
Marc Terenzi, der gerade eine neue Karriere startete, beschreibt seine Erinnerungen gegenüber „Bild“ so: „Lou wollte von uns immer, dass wir unsere T-Shirts ausziehen. Pearlman sagte oft: ‘Ich muss eure Sixpacks checken.’ Dann tastete er uns ab.“
Diese Szenen hätten sich regelmäßig in Pearlmans Haus oder im Tonstudio abgespielt. „Er meinte auch manchmal: ‘Ich muss dir eine Massage geben. Du bist so verspannt’“, berichtet der Sänger weiter.
Pearlman sei bei ihm jedoch nicht weiter gegangen. „Wahrscheinlich war ich nicht sein Typ. Heute sind solche Übergriffe undenkbar und abstoßend. Es klingt verrückt, aber damals war das irgendwie normal.“
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Schon früher gab es Vorwürfe gegen Pearlman
Lou Pearlman (1954–2016) war ein US-amerikanischer Musikmanager und Unternehmer, der vor allem als Gründer und Manager der erfolgreichen Boybands Backstreet Boys und *NSYNC bekannt wurde. Er gilt als einer der wichtigsten Köpfe hinter dem Boyband-Boom der 1990er- und frühen 2000er-Jahre und prägte das Popgeschäft maßgeblich.
Neben seiner Musikkarriere war Pearlman auch im Luftfahrtgeschäft aktiv und betrieb verschiedene Unternehmen, darunter die Charterfluglinie Trans Continental Airlines. Sein unternehmerischer Erfolg war jedoch von massiven Betrügereien überschattet: Er baute eines der größten Schneeballsysteme der US-Geschichte auf und betrog über tausend Investoren um mindestens 300 Millionen Dollar. 2008 wurde er deshalb zu 25 Jahren Haft wegen Verschwörung, Geldwäsche und Betrugs verurteilt.
Auch Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Pearlman gab es. In der Vanity Fair sprach Pearlmans ehemaliger Assistent Steve Mooney 2007 von der Vorliebe Pearlmans für junge Männer und davon, dass er Erfolgsversprechen dazu nutzte, sie gefügig zu machen. Pearlman bestritt die Vorwürfe zeitlebens und auch vonseiten der Band-Mitglieder wurden sie damals nicht bestätigt.