Stil

Schmuck von Aliita: Anhänger für gute Laune | ABC-Z

Angefangen hat alles mit La Casita. Die Kette mit dem kleinen Haus aus Gold war das erste Schmuckstück, das Cynthia Vilchez Castiglioni vor mehr als zehn Jahren bei einem Aufenthalt auf Aruba anfertigen ließ, einer niederländischen Insel vor der Küste Venezuelas. Zurück in Italien sprach sie jeder auf die Kette an, und Castiglioni, die eigentlich Modemarketing studiert hatte, machte endlich das, wovon sie immer geträumt hatte.

Zehn Jahre ist es nun her, dass die gebürtige Venezolanerin ihr Schmucklabel Aliita gegründet hat. Schon der Name steht für ihre alte und ihre neue Heimat: Aliita bedeutet „wichtiges Objekt“ in Wayuunaiki, der Muttersprache des indigenen Volks aus Venezuela, der Guajiro. Zugleich ist das Wort ein Anagramm von Italia.

Auch inspiriert wird sie von beiden Welten. Die Farben erinnern an den Karneval in Venezuela, an das Blau der Karibik und die bunten Häuser auf der Insel Aruba. Sie wird die „glückliche Insel“ genannt, deshalb gibt es viele, die Aliita „happy jewellery“ nennen. „Alle Motive haben eine gewisse Verbindung zu mir“, erzählt die Designerin in ihrem neuen Shop-in-Shop in Mailand. Die Botschaft ihrer Marke strahlt Cynthia Vilchez Castiglioni auch selbst aus. Sie lächelt viel und herzlich, während sie ihre Entwürfe erklärt, die in kleinen, drehbaren Nischen präsentiert werden.

Ihre Inspiration ist die Familie

Da ist der kleine Tennisschläger als Anhänger, den sie entworfen hat, nicht weil sie selbst Tennis spielt, „sondern weil ich die Ästhetik des Tennis mag und mein Mann und meine Kinder alle Tennis lieben“. Oder der Dinosaurier, eines der beliebtesten Motive ihrer Kollektion. Sie kam auf die Idee, als ihr Sohn ein Fan von Dinosauriern wurde. „Alles drehte sich um Dinos, beim Abendessen, in seinen Büchern, den ganzen Tag über“, sagt sie. Irgendwann entschied sie, dass sie nun zur Familie gehören sollten und sie ihnen ein Schmuckstück widmen würde.

Und dann gibt es noch die bezaubernde Schwimmerin, die quer an Füßen und Händen an der Kette hängt. „Sie ist ganz natürlich entstanden, weil ich am Meer aufgewachsen bin“, erzählt Castiglioni. Sie habe die Kette so konstruiert, dass sie sich beim Tragen leicht bewege. „Es scheint, als würde sie um das Schlüsselbein schwimmen. Und ich stelle mir die Schwimmerin als jemanden vor, der einen immer begleitet, wann immer man sich in ein neues Projekt, eine neue Stadt, einen neuen Job oder eine neue Beziehung stürzt. Sie ist wie eine Person, die immer bei dir ist.“

Castiglioni, Jahrgang 1989, liebt es, Stücke aus dem Alltag zu verarbeiten, die eine positive Botschaft senden. „Schmuck wirkt oft etwas distanziert“, sagt sie. Ihre Entwürfe sind verspielt und haben Elemente, mit denen Menschen auch ihre Leidenschaft zeigen können, wenn sie etwa gerne Tennis spielen oder reiten. Auch das Pferd ist ein Motiv in ihrer Kollektion. „Für mich ist es schön, wenn bei den Menschen Emotionen entstehen und sie mit meinem Schmuck eine Geschichte erzählen können“, sagt Castiglioni.

Eine persönliche Botschaft

Den Erfolg von Aliita macht aber auch aus, dass die Stücke zwar spielerisch daherkommen, aber hochwertig verarbeitet sind. Die Designerin legt viel Wert auf Materialien. Der Schmuck ist aus neunkarätigem Gelbgold. Die Steine ihrer Miniatur-Kunstwerke stammen aus der Toskana und dem Mailänder Umland und werden zum Teil im historischen Schmuckviertel in Mailand mit der Hand bemalt. Dazu gehören die liebevollen Botschaften, die Castiglioni verschickt. Wer ein Schmuckstück kauft, bekommt einen kleinen Brief, auf dem in der jeweiligen Sprache die personalisierte Botschaft steht: „Ich wünsche dir, dass dein Haus immer voller Freude und Harmonie ist.“

Als Castiglioni als Schmuckdesignerin anfing, war ihr erstes von drei Kindern gerade geboren, und sie arbeitete von zu Hause aus. Heute hat sie ein eigenes Studio und ein ganzes Team. Ihre ersten Stücke verkaufte sie in dem Concept-Store Colette in Paris, der 2017 geschlossen wurde. Es folgten Andreas Murkudis in Berlin, Saks Fifth Avenue und Bergdorf Goodman in New York. Auch der Onlineverkauf läuft gut. Dass sie nun aber ein eigenes Geschäft in Mailand unterhalten kann, lässt sie strahlen.

Und es hat auch mit der Familie zu tun. Ihre Verkaufsfläche befindet sich in der ebenfalls gerade eröffneten Boutique von Plan C. Die Modemarke gehört ihrer Schwägerin Carolina Castiglioni, die wiederum Tochter der Marni-Gründerin Consuelo Castiglioni und eben Schwester von Giovanni Castiglioni ist, der auch Teilhaber von Plan C und damit von Aliita ist. So ist das neue Geschäft an der Via Manzoni auch eine „casita“, in der sich die ganze Familie trifft.

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