Sandra Maischberger über Leni Riefenstahl: “Zwischendurch dachte ich, sie lügt” | ABC-Z
Seit zwei Jahrzehnten sucht Sandra Maischberger die Wahrheit über Leni Riefenstahl, jetzt hat sie einen Dokumentarfilm über Hitlers Lieblingsregisseurin produziert. Ein Gespräch über die Jagd nach dem Nachlass und den Narzissmus einer überzeugten Faschistin
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Der Artikel in der ZEIT beschreibt die Entstehung eines Films über Leni Riefenstahl, der auf dem Festival von Venedig gezeigt wird. Die Journalistin Sandra Maischberger erzählt von ihrer persönlichen Begegnung mit Riefenstahl, der langwierigen Recherche im Nachlass und der Zusammenarbeit mit Regisseur Andres Veiel. Der Film soll Riefenstahls komplexe Persönlichkeit und ihre Verstrickung mit dem Nationalsozialismus beleuchten und auch aktuelle politische Entwicklungen reflektieren. Die Premiere in Venedig wird vor dem Hintergrund des Aufkommens rechtspopulistischer Strömungen als wichtiges Forum betrachtet.
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DIE ZEIT: Wenn man sich die Unmengen von Filmen und Büchern über Leni Riefenstahl anschaut, könnte man denken, über Hitlers Lieblingsregisseurin sei alles bekannt. Und jetzt zeigen Sie auf dem Festival von Venedig einen Film über sie. Warum?
Sandra Maischberger: Ich glaube, dass Riefenstahls Geschichte weit über ihre Person hinausgeht und dass sich darin für jede Generation etwas Neues finden lässt. Etwa zu der Frage, wie man sich als Individuum in einer totalitären Gesellschaft verhält. Der Film führt auch die deutsche Riefenstahl-Rezeption in den jeweiligen Jahrzehnten vor Augen, etwa in den Siebziger- und Achtzigerjahren. Und es geht darum, welchen Fake-News, welchen Lügen und Inszenierungen wir hinterherlaufen. Die Frage stellt sich in diesem deutschen Wahlherbst erst recht.