Bezirke

S7-Verlängerung von Wolfratshausen nach Geretsried: Kreistag stimmt Kostenübernahme zu – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Die Verlängerung der S7 von Wolfratshausen nach Geretsried ist wieder einen Teilschritt weiter. Nach den beiden Städten hat nun auch der Kreistag Bad Tölz-Wolfratshausen mit großer Mehrheit zugestimmt, die Kosten für die Tieferlegung der Gleise an der Sauerlacher Straße in Wolfratshausen zu übernehmen. Der Landkreis trägt 70 Prozent der etwa 31 Millionen Euro, die das Absenken der S-Bahn-Trasse voraussichtlich kosten wird.

Auf 433 Millionen Euro werden die Gesamtkosten für die Verlängerung von Wolfratshausen in die Nachbarstadt geschätzt. Allein etwa 31 Millionen Euro kostet demnach die Tieferlegung der S-Bahn mit zwei Gleisen. Diese Summe teilen sich der Landkreis und die Städte Wolfratshausen und Geretsried. Knapp 22 Millionen Euro muss der Kreis aufbringen. 2009 lagen die Kosten bei 11,9 Millionen Euro. Insgesamt wird der Ausbau der S7 nach neuestem Planungsstand auf 433 Millionen Euro veranschlagt.

Die Kosten für die Absenkung der S-Bahn-Trasse in Wolfratshausen  übernehmen weder Bund noch Freistaat oder Deutsche Bahn. Ein Rückblick: Zunächst schlugen die Planer eine Schrankenlösung an oder die Tieferlegung der Sauerlacher Straße vor. 2010 sprach sich eine deutliche Mehrheit der Wolfratshauser Bürgerinnen und Bürger bei einem Bürgerentscheid gegen eine Schranke an der Sauerlacher Straße aus. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Beteiligten schließlich auf eine Absenkung der Gleise. Doch weil die Tieferlegung der Sauerlacher Straße die kostengünstigste schrankenlose Lösung ist, übernehmen Bund, Freistaat und Deutsche Bahn nur die Kosten, die dafür anfallen würden. Den Rest für die teurere Trog-Varianate müssen die Kommunen aufbringen.

„Der gesamte Landkreis wird profitieren“, sagt Michael Müller

Schon in der Februar-Sitzung des Kreisausschusses wurden die Mehrkosten beschlossen, weil es sich bei der S-Bahn-Verlängerung um das wichtigste Infrastrukturprojekt für den Landkreis handle. Allerdings gab Martin Bachhuber (CSU) zu bedenken, dass diese hohe Investition keine kommunale Aufgabe sei. Im Kreistag plädierte CSU-Kreisrat Michael Müller, der auch Bürgermeister der Stadt Geretsried ist, trotzdem für die Kostenübernahme zu stimmen. Denn nicht nur seine Stadt und Wolfratshausen hätten Vorteile von der Verlängerung. „Der gesamte Landkreis wird davon profitieren“, sagte Müller. Er erinnerte daran, dass es mehr als 800 Einwendungen gegen das Absenken der Sauerlacher Straße gegeben habe. Der geplante Begegnungsbahnhof im Trog sei die beste Lösung.

Müller bat Landrat Josef Niedermaier (FW)  zu klären, wie die Zahlungsmodalitäten aussähen. Ebenso soll der Landrat eine Kostenbegrenzung vereinbaren. Die beiden Städte zahlen statt je 2,55 Millionen nun 4,65 Millionen Euro. Die Ausschussgemeinschaft 2 (ÖDP, FUW, Bayernpartei) stimmte gegen die Kostenbeteiligung des Landkreises.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"