Abricoc – so schmeckt das Empordà | ABC-Z

May 16, 2025

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Vor den Toren von La Bisbal de l’Empordà liegt das gerade mal 274 Einwohner zählende Dorf Fontenta. Nur ein paar Häuser drängen sich rund um die kleine Kirche Santa Maria. Kleine, schmale Gassen schlängelnd sich durch die dicht gebauten Steinhäuser und münden auf der hübschen kleinen Plaça Catalunya, wo Sitzbänke unter schattenspendenden Bäumen zu einem Schwätzchen mit den Nachbarn einladen. Nur wenige Schritte weiter befindet sich der winzig kleine Laden Abricoc, in dem ich heute verschiedene Produkte des Empordà verkosten darf.

Alba Plana, die Besitzerin des Ladens hat es sich Aufgabe gemacht, den vielen kleinen Betrieben der Nachbarschaft, Käsereien, Weingüter, Reisbauern, Olivenölproduzenten u.v.m. als eine Art Schaufenster zu dienen und ihren Produkten mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Wer wissen will, was im Empordà alles produziert wird, kann sich hier einen tollen Überblick über die vielen lokalen Produkte verschaffen und mehr über die kleinen Betriebe erfahren, denn Alba kennt die Geschichten, die sich hinter den Haselnüssen, der Marmelade oder dem Ratafia verbergen.

Als ich den kleinen Laden betrete, staune ich nicht schlecht. Sehr liebevoll mit frischen Blumen ist der Tisch bereits gedeckt. Alba ist zwar heute nicht da, aber dafür empfängt mich Momo mit einem strahlenden Lächeln. In den Regalen entdecke ich Weine, Marmeladen, Schokoladen, Öle, eine unglaubliche Vielfalt an Produkten, die von den Äckern und Feldern, aus den Küchen und Werkstätten des Empordà stammen und muss all diese hübschen Dinge erst einmal inspizieren. Nachdem ich auch die hübschen Holzplatten und Körbe entdeckt und meine Augen genug gestaunt haben, nehme ich Platz und Momo beginnt mit der Olivenölverkostung.

Drei verschiedene Sorten darf ich probieren. In den blauen Gläsern wärmen und schwenken wir das Öl, bevor wir es mit der Nase und schließlich mit dem Gaumen verkosten. Ich schmecke Tomaten und grünes Gras. Die drei Sorten unterscheiden sich deutlich: eines der Öle ist aromatisch und fruchtig, das andere ist sanfter, cremiger und das dritte piekst ein wenig pfeffriger in der Kehle. Es ist spannend und gar nicht so leicht, die feinen Unterschiede mit Worten zu beschreiben.

Wir probieren unterschiedliche Käsesorten, die verführerisch auf einem hübschen Käseteller zusammengestellt mit essbaren Blumen dekoriert sind. Auch diese Blüten stammen aus dem Empordà und sind nicht nur zur Verzierung, sondern zum Verzehr bestimmt. Während ich mich genüsslich durch die Landschaft koste, erklärt Momo mir alles über die Herkunft der Produkte, von welchem Weingut der leckere Rotwein stammt, den ich gerade genieße und wer die verschiedenen köstlichen Käse hergestellt hat. Jedes einzelne Produkt erzählt eine Geschichte, die Anchovis aus l’Escala, die Biere der Mini-Brauereien oder das Tramontana-Brot, das von einem Bäcker in La Bisbal nur mit Getreide aus der Gegend gebacken wird. Es ist wirklich erstaunlich, welche Vielfalt an Köstlichkeiten auf einem Gebiet, das von hier bis zu den Pyrenäen reicht, entstehen.

Albas Idee, den kleinen Familienbetrieben eine Stimme zu verleihen ist nicht nur ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern eine mit viel Liebe und Leidenschaft umgesetzte Lebensphilosophie. Egal ob man nur wenige Tage in der Gegend ist und sich hier einen Überblick über die in der Nähe hergestellten Produkte verschaffen möchte, ob man Andenken für zu Hause oder besondere Geschenke sucht oder Weine verkosten will. Bei Alba und Momo findest du ganz sicher etwas Passendes.