Wirtschaft

Russland: Wie russische Tarnfirmen Europa unterwandern | ABC-Z

In Tschechien breiten sich russische Firmen aus. Ihr Geschäft ist häufig nebulös, es geht um Geldwäsche und politische Manipulation. Für Deutschland ist das eine Gefahr.

Eine Wohnung mit Briefkastenschild kann wie im Fall des russischen Bildungsministers Sergej Sergejewitsch Krawzow die Ermittler auf die Spur bringen.
© [M] Benjamin Gutheil/​ZEIT ONLINE; verw. Bilder: The Blowup/​Unsplash; Duma.gov.ru

Es sei ganz einfach gewesen für den russischen Bildungsminister, sich in Tschechien einzurichten, sagt Jiří Skurovac. Der Gründer der Denkfabrik Datlab aus Prag ist stolz auf seinen Fund. Unter falschem Namen hatte sich der Mann im tschechischen Kurort Karlovy Vary eine Wohnung gemietet, in Deutschland bekannt als Karlsbad. „Die Behörden konnten ihn nicht finden, weil er nicht
als Sergei Sergejewitsch Krawzow aufgeführt war, sondern im tschechischen Register
als Sergej Braun“, erklärt der Analyst.

Die Ukraine wirft dem russischen Bildungsminister vor, Wladimir Putins Politik der Entführung
ukrainischer Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland voranzutreiben.
Seit 2023 steht er deshalb auf der Sanktionsliste der USA. „Wir kannten seinen Alias“, erklärt
Skurovac. So kam er ihm auf die Spur. In seinem
kleinen Büro in Prag sucht er ein Foto von dem Klingelschild der Wohnung heraus, der Name darauf: „Sergej Braun“. Der Fall zeigt, dass es nicht viel braucht, um Sanktionen und
Gesetze zu umgehen.

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