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Russischer Staatsbürger soll Destabilisierung während Olympia vorbereitet haben | ABC-Z

Drei Tage vor Beginn der Olympischen Spiele hat die Pariser Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass am Sonntag ein russischer Staatsbürger in Frankreich festgenommen wurde. Ihm wird vorgeworfen, „eine Destabilisierung während der Olympischen Spiele“ vorbereitet zu haben. Darüber berichtete zuerst die Zeitung „Le Parisien“.

Der 40 Jahre alte Mann wird demnach verdächtigt, „Veranstaltungen organisiert zu haben, die zu einer Destabilsierung während der Olympischen Spiele führen könnten“, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Er wurde am Dienstag angeklagt und in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittler hatten den Tatverdächtigen schon mehrere Tage im Visier. Wie „Le Parisien“ unter Berufung auf den Ermittlungen nahestehenden Quellen schreibt, entdeckten die Agenten „Elemente, die darauf hindeuten, dass er prorussische Operationen zur Destabilisierung Frankreichs während der Olympischen Spiele vorbereite“. Eine andere Quelle sprach von „einem Großprojekt“, dessen Folgen „schwerwiegend“ sein könnten.

Unklar ist jedoch das genaue Ausmaß. Die Rede ist nicht von einem geplanten Anschlag, vielmehr wurden die Ermittlungen unter dem Stichwort „Spionageabwehr“ eingeleitet.

Am Dienstag sei eine gerichtliche Untersuchung wegen „Geheimdienstinformationen mit einer ausländischen Macht im Hinblick auf die Provokation von Feindseligkeiten in Frankreich, ein Verbrechen, das mit einer 30-jährigen Freiheitsstrafe geahndet wird, eingeleitet worden“, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit.

Innenminister Darmanin: Mehr als eine Million administrative Ermittlungen

Für die französischen Behörden bedeuten die Olympischen Spiele, die vom 26. Juli bis zum 11. August gehen (anschließend folgen die Paralympischen Spiele), einen großen Aufwand: Laut Innenminister Gérald Darmanin seien mehr als eine Million administrative Ermittlungen durchgeführt worden – von Freiwilligen, Arbeitern, anderen Personen, die an den Spielen beteiligt sind, sowie Menschen, die sich für einen Zugang zu den Sicherheitszonen in Paris entlang der Seine vor der dortigen Eröffnungsfeier am Freitag beworben haben. Mehr als 4000 Personen, die eine Gefahr für die Veranstaltung darstellen könnten, seien abgewiesen worden, sagte er. Darunter seien 1000 Menschen, „die wir der ausländischen Einflussnahme verdächtigen – man kann sagen Spionage“.

Frankreich steht vor allem wegen seiner Unterstützung der Ukraine im Fokus russischer Aufmerksamkeit. Dazu zählen auch Fake-News-Kampagnen, die gezielt dem Ansehen Frankreichs schaden sollen. Vor den Olympischen Spielen haben Polizei und Militär ihre Präsenz in Paris massiv verstärkt. Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Ende Mai vereitelten Ermittler Pläne für einen islamistischen Terroranschlag auf ein Fußballspiel während der Olympischen Spiele. Der Zeitung „Le Parisien“ sagte Darmanin, man habe zwei nachgewiesene Anschlagspläne auf Olympia vereitelt.

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