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Russische Propaganda über Hitlers Teehaus in Berchtesgaden | ABC-Z

Der Deutschlandfunk hat ein Interview mit dem russischen Botschafter in Berlin veröffentlicht. In dem 20 Minuten dauernden Gespräch darf Sergej Netschajew Kremlpropaganda verbreiten. Der Interviewer, Moritz Küpper, wagt einmal zu Beginn des Interviews Widerspruch zu der Behauptung, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei nicht demokratisch gewählt worden und habe kein Recht mehr zu regieren. Wie ein Schuljunge lässt sich Küpper daraufhin belehren, dass er zu Gast beim russischen Botschafter sei und diesen ausreden lassen möge. Damit ist der Grundton für das Gespräch gesetzt – kein Wort fällt dazu, dass es in Russland keine freien und fairen Wahlen gibt.

Netschajew droht dem Westen mit Maßnahmen, sollten etwa der amerikanische Präsident Joe Biden oder der britische Premierminister Keir Starmer der Ukraine die Erlaubnis geben, westliche Waffen auch in Russland einzusetzen. „Wir werden die Situation als absolut neu interpretieren. Damit sind die NATO-Länder mit dieser Erlaubnis total im Konflikt gegen Russland. Diese sind absolut klar Konfliktparteien”, sagte der Kremlvertreter.

Küpper relativiert seinen Einwurf selbst damit, dass es „Leute” gebe, „die sagen, völkerrechtlich sei das gedeckt”, und fragt, wie eine Eskalation zu verhindern sei. Daraufhin behauptet Netschajew, dass der Westen keinen Frieden wolle. Dieser habe dem „Kiewer Regime” verboten, einen angeblich schon ausgearbeiteten Friedensvertrag zu unterzeichnen. „Sonst kamen irgendwelche Botschaften und Vertreter der westlichen Länder, die Kiew gesagt haben, so geht es nicht.” Was der Botschafter verschweigt: Anfang April wurden die Massaker der russischen Truppen in den Kiewer Vororten Butscha, Hostomel, Irpin und anderen bekannt. Daraufhin wurden die Gespräche in Istanbul vonseiten Kiews abgebrochen. 

Küpper erwähnt nur einmal, dass russische Truppen in der Ukraine einmarschiert seien. Dass Russland schon seit 2014 als Aggressor vorgeht, sagt er nicht. 

Netschajew schiebt dem Westen und der NATO die Verantwortung für den Krieg zu: „Wir reagieren auf das Sicherheitsrisiko, das uns ständig in diesen mehreren Jahrzehnten mit der NATO-Erweiterung nach Osten gemacht wurden.“ Er wiederholt das jahrzehntelange Konzept der „Sicherheit für alle” beziehungsweise der „unteilbaren Sicherheit”. Was das bedeutet, haben Majid Sattar, Friedrich Schmidt, Reinhard Veser hier erklärt:

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