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Rund 300 Migranten starten Massenmarsch von Südmexiko – Ziel ist nicht die US-Grenze | ABC-Z

Rund 300 Migranten aus Südmexiko starten einen Marsch – ihr Ziel ist nicht die US-Grenze, sondern Zentralmexiko. Sie protestieren gegen monatelange Wartezeiten bei Asylanträgen und hoffen auf bessere Lebensbedingungen.

Etwa 300 Migranten begannen am Mittwoch in Südmexiko einen Marsch in Richtung Norden, wie „AP“ berichtet. Begleitet wurden sie von Polizeikräften, Einwanderungsbeamten, Marineangehörigen und einem katholischen Priester. Anders als in früheren Jahren ist ihr Ziel jedoch nicht die US-Grenze, sondern Zentralmexiko. Die Migranten klagen laut „The Independent“ darüber, seit Monaten auf eine Legalisierung ihres Aufenthalts oder auf Asylbescheide warten zu müssen.

Frust über lange Wartezeiten bei Asylanträgen

Der Marsch startete in der Stadt Tapachula im Bundesstaat Chiapas, nahe der Grenze zu Guatemala, so „AP“. Chiapas ist Mexikos ärmster Bundesstaat, und viele Migranten beklagen dort den Mangel an Arbeit und Wohnraum. Unter den Migranten war auch Johnny López aus Ecuador, der mit seiner Frau und drei Kindern unterwegs ist. Seine Familie hatte in Tapachula auf den Ausgang ihres Asylantrags gewartet, der schließlich abgelehnt wurde. Nun hofft López, in Mexiko-Stadt Arbeit zu finden, um seine Familie zu unterstützen. 

Zu sehen ist die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum am 17.02.2025 bei einer staatlichen Konferenz im „National Palace“ in Mexico City, Mexiko. IMAGO/ZUMA Press Wire

Festnahme eines NGO-Leiters wegen Menschenhandels

Am Vortag wurde Luis García Villagrán, der Leiter einer lokalen NGO in Tapachula, festgenommen. Die Behörden werfen ihm Menschenhandel vor und beschuldigen ihn, Migranten falsche Dokumente besorgt zu haben, wie „The Independent“ berichtet. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum bezeichnete García Villagrán am Mittwoch als keinen Aktivisten, sondern als Täter eines Verbrechens. Laut einem gemeinsamen Statement von Generalstaatsanwaltschaft und Sicherheitskräften betreibt eine Schmugglerorganisation mit Verbindungen zu verschiedenen Organisationen den illegalen Transport von Migranten und Drogen durch Mexiko.

Der katholische Priester Heyman Vázquez, der die Migranten begleitet, kritisierte die Festnahme als ungerecht und setzte sich für eine vereinfachte Legalisierung der Migranten ein, um die Protestmärsche zu verhindern.

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