Geopolitik

Ruhrgebiet: Iris Stalzer tritt Bürgermeisteramt in Herdecke an | ABC-Z

Vier Wochen nach dem Messerangriff auf sie ist Kommunalpolitikerin Iris Stalzer als Bürgermeisterin von Herdecke im Ruhrgebiet offiziell in ihr Amt eingeführt worden. Sie werde sich “mit ganzer Kraft ihrer Aufgabe” widmen, sagte die SPD-Politikerin und fügte hinzu, sie sehe sich in der Lage, den Anforderungen des Amtes gerecht zu werden. Es gehe nicht darum, “immer alles im Griff zu haben” oder “allmächtig zu sein”, sondern den “inneren Kompass und die Orientierung nicht zu verlieren, auch wenn die eigene kleine Welt aus den Fugen gerät”.

Am 7. Oktober war Stalzer im eigenen Haus lebensgefährlich verletzt worden. Dringend tatverdächtig ist ihre 17-jährige Adoptivtochter. Gegen die Jugendliche erging ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung. In der Familie gab es laut Polizei schon länger Konflikte. Mutter und Kinder hätten sich bei der Polizei auch gegenseitig der häuslichen Gewalt beschuldigt. Die Tat hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, da anfangs die Frage einer politischen Motivation im Raum stand – dies konnte jedoch schnell ausgeschlossen werden.

Stalzer gewann Stichwahl mit 52,2 Prozent

Die Politikerin sagte nun bei ihrer Amtseinführung, für sie sei der Tattag “ein Tag des Scheiterns und ein Tag der Verletzbarkeit” gewesen. Das gehöre fortan genauso zu ihr “wie meine Stärke und meine Verlässlichkeit”. Es war Stalzers erster öffentlicher Auftritt nach der Attacke. 

Die studierte Juristin hatte bei der Kommunalwahl den Bürgermeisterposten der 23.000-Einwohner-Stadt in einer Stichwahl Ende September mit 52,2 Prozent der Stimmen gewonnen. Formal begann ihre Amtszeit bereits am vergangenen Samstag. In der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Stadtrats wurde sie von den knapp 40 Ratsmitgliedern mit Applaus und einem Blumensträußchen empfangen.

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