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Rouven Schröder: Nach 17 Jahren versucht es Gladbach in der Not mal wieder mit einer externen Lösung | ABC-Z

Borussia Mönchengladbach präsentiert nach dem Rücktritt von Roland Virkus einen neuen Sportchef. Rouven Schröder kommt vom österreichischen Erstligisten FC Red Bull Salzburg. Gladbach zahlt für ihn eine Ablösesumme. Auf den 49-Jährigen warten schwierige Aufgaben.

Borussia Mönchengladbach hat nach dem Rücktritt von Roland Virkus einen neuen Sportchef gefunden: Rouven Schröder tritt den schwierigen Job beim Tabellenvorletzten der Bundesliga an. Der 49-Jährige kommt von Red Bull Salzburg an den Niederrhein und ist nach 17 Jahren der erste Sportdirektor, der nicht aus dem eigenen Haus kommt. Dem Vernehmen nach muss die Borussia für den Ex-Profi (u.a. Duisburg, Bochum) eine Ablösesumme zwischen 700.000 und 1,5 Millionen Euro zahlen. Seine offizielle Positions-Bezeichnung: Head of Sports.

„Rouven Schröder verfügt neben der Erfahrung über die nötigen Kompetenzen und die kommunikativen Fähigkeiten, die es für diese anspruchsvolle Aufgabe braucht“, sagte Borussias CEO Stefan Stegemann in einer Club-Mitteilung. Von Virkus hatten sich die Gladbacher Ende September nach dreieinhalb Jahren im Amt getrennt.

Die Suche nach dem Virkus-Nachfolger hatten die beiden verbliebenen Geschäftsführer Stefan Stegemann und Markus Aretz zusammen mit Scouting-Direktor Steffen Korrell abgewickelt. Mit Schröder, der bereits 2022 vor einem Wechsel nach Gladbach gestanden hatte, konnte sich das Trio schnell einigen.

Auf Schröder, der zuvor bereits als Sportdirektor bei der SpVgg Greuther Fürth, Werder Bremen, dem FC Schalke 04 und RB Leipzig gearbeitet hatte, wartet bei der Borussia viel Arbeit. „Wir sind davon überzeugt, dass es ihm gemeinsam mit dem Team Sport gelingen wird, sowohl die unmittelbaren Herausforderungen zu meistern, als auch die sportliche Zukunft erfolgreich zu gestalten“, sagte Stegemann.

Sein Auftrag bei der Borussia: Er soll den Tabellen-Vorletzten stabilisieren und neue Strukturen aufbauen. Die dringlichste zu klärende Personalie ist die Trainerfrage. Zwei Wochen vor dem Virkus-Rücktritt hatte sich der fünfmalige deutsche Meister von Gerardo Seoane getrennt. Seitdem ist der eigentliche U23-Trainer Eugen Polanski „bis auf weiteres“ Trainer des Profiteams und soll dies nach dem Willen der Vereinsgremien auch weiterhin bleiben. In den Verhandlungen soll Schröder sich ebenfalls für eine Zusammenarbeit mit dem aktuellen Interimstrainer offen gezeigt haben.

Borussia Mönchengladbach steht seit März ohne Bundesligasieg da

Wie es mit dem früheren deutschen Junioren- und polnischen A-Nationalspieler weitergeht, liegt nun auch an Schröder. Einer guten Leistung beim 1:1 beim Vizemeister Bayer Leverkusen unter Polanski war ein Katastrophen-Auftritt beim 4:6 nach 0:6-Rückstand gegen Eintracht Frankfurt gefolgt. Spätestens danach hatte sich die Kritik im Umfeld und der Fans auch auf Virkus konzentriert.

Nach dem 0:0 vor der Länderspielpause gegen den SC Freiburg hatte Polanski selbst verkündet, dass er vorerst in verantwortlicher Position als Trainer bleiben wird. Damit wird der Interimstrainer auch am kommenden Freitag (20.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) im Spiel beim 1. FC Union Berlin noch auf der Bank sitzen.

Auch der Kader bietet perspektivisch viel Arbeit. Viele aktuell verletzte Stammkräfte werden im Aufgebot nur unzureichend kompensiert. Zudem hatte Virkus in der Vergangenheit – von wenigen Transfer-Volltreffern wie dem derzeit verletzten Nationalstürmer Tim Kleindienst abgesehen – eher Pech mit Neuverpflichtungen.

Die Borussia ist als einziger Erstligist in dieser Saison noch sieglos. In der Bundesliga gewann der Traditionsclub zuletzt im März. Schröder soll am Donnerstag um 14 Uhr auf einer Pressekonfernez des Vereins offiziell vorgestellt werden.

pk

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