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Rotes Kreuz Ebersberg will seine Zentrale erweitern – Ebersberg | ABC-Z

Der Landkreis investiert seit einigen Jahren verstärkt in den Katastrophenschutz, unter anderem werden dafür zusätzliche Rettungsfahrzeuge angeschafft. Die werden dann beispielsweise beim Roten Kreuz in Ebersberg stationiert, mindestens vier Stück kommen am Standort im Westen der Kreisstadt hinzu. Das sind im Grunde gute Nachrichten für die Retter – doch mit einem Schönheitsfehler: Der Platz wird knapp. Darum würde man den Standort an der Straße zur Gass gerne erweitern, eine erste Präsentation der Pläne im zuständigen Ausschuss des Ebersberger Stadtrates verlief schon einmal positiv.

„Die Notwendigkeit ist unbestritten“, fasst Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) die Meinung aller Fraktionen zusammen – allerdings habe es auch von einigen Bedenken wegen der Entwicklung des Ortsbildes gegeben. Dieses werde durch die BRK-Erweiterung „sicher nicht schöner“, räumt auch der Bürgermeister ein, die Bedürfnisse des Rettungsdienstes müssten da aber Vorrang haben. Einen Beschluss fällte der Ausschuss ohnehin noch nicht, da zunächst noch einige andere Fragen zu klären sind.

Unter anderem sind für die BRK-Erweiterung wohl auch Grundstücke nötig, welche derzeit der Stadt Ebersberg gehören. Daher wird laut Rathaus wohl ein Flächentausch oder ein Verkauf nötig, bevor die Bauleitplanung beginnen kann. Und auch mit dem Naturschutz könnte es noch zu harten Verhandlungen kommen, wie eine Aussage der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt (UNB) nahelegt.

Das Grundstück für den Anbau liegt im Landschaftsschutzgebiet Egglburger See

Zwar „erkennt diese die Notwendigkeit der Erweiterung des BRK-Gebäudes an“, schreibt die Verwaltung dazu. Aufgrund des überwiegenden öffentlichen Interesses stellt die Behörde auch in Aussicht, von den Bestimmungen des Landschaftsschutzgebietes „Egglburger See“ Abweichungen zuzulassen. Gibt die UNB ihr Einverständnis zu einer solchen Befreiung, kann die Stadt den Flächennutzungsplan ändern, was die Voraussetzung dafür ist, letztlich Baurecht schaffen zu können.

Einen Blanko-Scheck möchte die Naturschutzbehörde indes nicht ausstellen, im Landratsamt sieht man weiteren Abstimmungsbedarf zu dem Vorhaben. Die UNB mahnt nämlich zum Flächensparen, konkret wird „um Prüfung einer kompakteren Variante“ gebeten, etwa durch eine Reduzierung der Größe insgesamt, eine Reduzierung der Zahl der Stellplätze oder durch den Bau einer Tiefgarage.

Der aktuelle Plan des BRK sieht vor, im Norden des bestehenden Komplexes ein mit diesem verbundenes zweigeschossiges Bürogebäude mit der Grundfläche 13,5 auf 20 Meter zu errichten. Dort sollen auch Lagerflächen und Gemeinschaftsräume entstehen. Noch weiter nördlich ist die Fahrzeughalle mit einer Grundfläche von 18,5 auf 48 Meter geplant.

Diese werde nicht nur wegen der zu erwartenden Aufstockung des Fuhrparks benötigt – neben den vier Fahrzeugen für den Katastrophenschutz soll auch die Wasserwacht ein weiteres bekommen sowie ein neues Boot – sondern auch für die bereits vorhandenen Einsatzfahrzeuge. Denn diese sind laut BRK derzeit an verschiedenen Standorten „über den Landkreis verteilt, teils in gemieteten Hallen, teils im Freien“. Daneben brauche man noch weitere Lagerflächen, „und für den geplanten Ausbau einiger Angebote fehlt uns ebenfalls Platz“. Auch in der Verwaltung geht es nach Angaben des BRK eng zu, es gebe „eine Überbelegung und eine Doppelnutzung von Büroräumen“.

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