Politik

Roskosmos: Wladimir Putin entlässt Chef der russischen Raumfahrtbehörde | ABC-Z

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos entlassen. Wie aus einem Dekret Putins hervorgeht, wird der bisherige Chef Juri Borissow vom derzeitigen Vizeverkehrsminister Dmitri Bakanow abgelöst.

Gründe für den Führungswechsel nannte die Raumfahrtbehörde nicht. Einem Bericht des Nachrichtenportals RBK zufolge soll der geplante Bau eines neuen Weltraumzentrums bei Moskau dabei eine Rolle spielen. Dort gebe es Probleme mit steigenden Kosten und Unklarheiten über die Umsetzung des milliardenschweren Projekts.

Der entlassene Roskosmos-Leiter Borissow trat den Posten im Juli 2022, kurz nach Beginn des Ukrainekriegs, an. Zuvor war er Vizeregierungschef und dabei zuständig für die Rüstungsindustrie. 

Sein Vorgänger Dmitri Rogosin trat als radikaler Kriegsbefürworter auf. Er war schon zuvor als Nationalist in Erscheinung getreten. Derzeit vertritt er den von Russland annektierten Teil der südukrainischen Region Saporischschja im Föderationsrat, der ersten Kammer des russischen Parlaments. Roskosmos spielt als Betreiber der russischen Aufklärungssatelliten auch eine Rolle im Krieg gegen die Ukraine.

Die Raumfahrt war lange einer der wenigen Bereiche, in dem die russisch-amerikanische Zusammenarbeit ungeachtet der politischen Spannungen weiterlief. Nach Kriegsbeginn kündigte Russland an, bis 2024 aus der Internationalen Raumstation (ISS) auszusteigen. Später verschob Russland das Ausstiegsdatum auf 2028 – drei Jahre, ehe das ISS-Projekt ohnehin endet. Als Ersatz plant Russland den Bau einer eigenen Raumstation, deren erstes Modul 2027 in Betrieb gehen soll.

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