Rosenheimer Platz: Erstes Bau-Chaos hat ein Ende – folgt nun das nächste? | ABC-Z
Haidhausen – Dass wir das noch erleben dürfen”, scherzt so mancher Haidhauser, der regelmäßig am S-Bahnhof Rosenheimer Platz vorbeikommt. Nach über drei Jahren Bauzeit hat hier eine der hartnäckigsten Baustellen im Viertel (erstmal) ein Ende gefunden. Seit dem 14. Juni sind die Zugänge zum S-Bahnhof von der Balanstraße sowie der Weißenburger Straße aus endlich wieder geöffnet.
Das Zwischengeschoss strahlt hell und freundlich – da wo es fertig ist
Wer die nagelneuen Treppen, über denen jetzt Infodisplays hängen, hinabsteigt ins Zwischengeschoss, wird von neuen Wandverkleidungen in strahlendem Gelb, der Erkennungsfarbe der Station, empfangen. An einer der Rolltreppen wird noch gewerkelt. Ansonsten wurden aber die Deckenverkleidung und Bodenbelag erneuert. Die altmodischen Schaufensternischen sind verschwunden und wurden durch Infoscreens ersetzt. Auch die Ladeneinheit, in der bis zum Umbau ein Müller-Höflinger-Bäcker untergebracht war, wurde sichtbar erneuert. Transparente in den Glasfronten kündigen an, dass hier bald eine Rischart-Filiale eröffnet.
Was aber auffällt: Nur das halbe Zwischengeschoss wurde erneuert. Die andere Hälfte, die die ganze Zeit über in Benutzung war, befindet sich noch im Vorher-Zustand. Das leuchtende Gelb trifft auf schmutzig-grau.
Im Herbst wird die andere Hälfte des Zwischengeschosses abgesperrt
Das soll freilich nicht so bleiben. Die Bahn erklärt auf AZ-Anfrage, der nächste Bauabschnitt auf der Zwischenebene solle im Herbst starten. Dann werden auch hier Boden, Decken, Wände, Treppen und Rolltreppen und die derzeit leerstehende Ladeneinheit erneuert. Die Bahn verrät: Neben dem neuen Rischart wird es außerdem künftig einen DB Service Store an der Station geben. Mit einem dritten Pächter stehe man aktuell noch in Verhandlungen, so ein Bahnsprecher.
Zur Umsetzung dieses Bauabschnitts wird allerdings dieser Teil der Station abgetrennt und die beiden anderen Zugänge geschlossen. Bis Ende 2026 soll alles fertig sein. Die Haidhauser müssen also weitere zwei Jahre mit einem halben Bahnhof klarkommen.
Drei Jahre Bauzeit für einen halben Bahnhof – das war so nicht geplant
Der bisherige Umbau hatte für viel Unmut gesorgt, denn er zog sich. Immer wieder hatten Unbekannte ihrem Groll sogar auf den Bauzäunen Luft gemacht, “Arbeiten, nicht schlafen!” hatte jemand beispielsweise darauf geschmiert. Im Mai 2021 begannen die Arbeiten, ein Teil der Station wurde mit provisorischen Wänden abgetrennt und erst einer, dann beide Zugänge geschlossen.
Die Maßnahmen sind Teil des Bahn-Großprojekts der Modernisierung der Stammstreckenbahnhöfe. Doch hier war schnell klar: Die Bahn ist nicht im Zeitplan. Der jetzt fertiggestellte erste Abschnitt sollte eigentlich zum Jahreswechsel 2021/22 fertig sein. Im Mai 2022, ein Jahr nach Baubeginn, hieß es auf AZ-Nachfrage, der Zeitplan habe sich wegen aktueller Lieferengpässe “etwas nach hinten verschoben”. Weil das Zwischengeschoss vollständig umgebaut werde, müsse auch der Zugang zur Weißenburger Straße, der schon 2018 komplett erneuert wurde, gesperrt bleiben. Im Herbst 2022 sollten die Zugänge zur Balan- und Weißenburger Straße wieder geöffnet werden, die ganze Verteilerebene sollte im späten Frühjahr 2023 fertig sein.
Auf der westlichen Seite geht es 2026 los
Auch das westliche Zwischengeschoss des S-Bahn-Halts Rosenheimer Platz, auf der Seite zum Gasteig und Motorama hin wird umgebaut werden. Hier befinde man sich derzeit noch im Planungsstadium erklärt die Bahn. Laut derzeitigem Stand werde die Ausschreibung im kommenden Jahr erfolgen. Je nach Ergebnis könnte man dort dann 2026 mit dem Umbau starten. Ursprünglich hatte man hierfür einmal 2022, dann 2025 anvisiert.