Ron Prosor: Israels Botschafter nennt UN “zutiefst antiisraelisch” | ABC-Z

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die Vereinten Nationen kritisiert. Sie seien “eine zutiefst antiisraelische Organisation”, sagte er der Augsburger Allgemeinen. “In dieser Organisation wird Israel ständig dämonisiert und delegitimiert.” 

Er kenne die UN gut, da er fünf Jahre Botschafter dort gewesen sei, sagte Prosor. Es gebe einen Maßstab für demokratische und diktatorische Staaten und einen eigenen Maßstab für Israel, den es nie erreichen könne. So entstünden die vielen Resolutionen gegen sein Land. 

Nach den USA sei Deutschland Israels wichtigster strategischer Partner, sagte der Botschafter. Sich bei den Vereinten Nationen zu enthalten, sei daher keine Haltung. “Deutsche Staatsräson heißt für mich, dass wir nicht nur politisch und militärisch eng zusammenarbeiten, sondern dass Deutschland uns auch stärker als bisher auf dem Schlachtfeld der internationalen Gremien unterstützt.”

Gegenüber der Augsburger Allgemeinen warnte Prosor auch vor zunehmendem Antisemitismus in Deutschland. Jüdische Studierende seien an deutschen Universitäten nicht mehr sicher, generell könnten Juden beispielsweise in Berlin in jüdischer Kleidung oder mit einer Kippa auf dem Kopf nicht sorglos in eine U-Bahn steigen. Die meisten sprächen aus Vorsicht auch nicht auf Hebräisch in ihr Handy. “Es ist doch nicht normal, dass Synagogen oder jüdische Schulen bis heute von der Polizei geschützt werden müssen. Diese Abnormalität dürfen wir nicht als Normalität abtun.”