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Ron Prosor im ntv Frühstart: Israels Botschafter warnt vor “Pakt mit dem Teufel” | ABC-Z


Ron Prosor im ntv Frühstart

Israels Botschafter warnt vor “Pakt mit dem Teufel”

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Rückt eine Waffenruhe im geschundenen Gazastreifen näher? Israels Botschafter in Deutschland sieht zumindest Anzeichen, bleibt aber skeptisch. Im ntv Frühstart sagt Ron Prosor, sein Land wolle die israelischen Geiseln heimholen – und hält am Ziel eines Gaza ohne Hamas fest.

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, zeigt sich nach den jüngsten Meldungen über eine mögliche Waffenruhe mit der Hamas vorsichtig optimistisch – und warnt zugleich vor der Terrororganisation. “Also erst mal bin ich froh, dass jetzt mindestens die Meldungen zeigen, dass Hamas vielleicht einverstanden ist. Aber wir kennen Hamas. Das ist ein Pakt mit dem Teufel”, sagte Prosor in der ntv-Sendung Frühstart. Prosor erinnerte in dem Zusammenhang an die am 7. Oktober 2023 entführten Israelis: “Die Geiseln sind so lange, fast zwei Jahre lang, in Tunneln, ohne Essen, ohne Medizin, eigentlich auch ohne Rotes Kreuz. Wir haben überhaupt nichts von denen gehört.”

Israel werde alles tun, um die Geiseln zurück nach Hause zu bringen. “Wir haben immer Ja gesagt, Hamas hat immer Nein gesagt zu diesen Vorschlägen”, so der Botschafter weiter. “Ich hoffe, dass wir diesmal also diesen Deal haben werden und die Geiseln zurück nach Hause kommen können.” Zugleich haöte Israel an dem Ziel fest, die Hamas auszuschalten. “Hamas hat ein Massaker am 7. Oktober ausgeübt und Hamas kann als Terrororganisation nicht in Gaza bleiben. Diese militärische Infrastruktur muss beseitigt werden, damit wir auch etwas Neues aufbauen können.”

Prosor unterstrich, dass eine optimistische Zukunft für die Region nur ohne die Hamas möglich sei. “Die Ideologie wird noch da sein, aber im Vergleich zu Islamischer Staat haben die nicht die Möglichkeit, diese Ideologie in die Tat umzusetzen. Das heißt: wieder Israel und Juden zu töten und zu morden. Das werden wir nie mehr akzeptieren.”

“Klar, dass ich Empathie habe”

Für einen dauerhaften Frieden sieht Prosor die Abraham-Abkommen als Chance. Diese Verträge, die das Verhältnis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und Sudan regeln, sind für Prosor ein Vorbild. “Wir können das erweitern mit zusätzlichen Staaten. Statt Krieg also in Richtung Frieden zu gehen.” Nach eineinhalb Jahren, in denen Israel an sieben Fronten gekämpft habe, gebe es eine Chance auf eine bessere Zukunft. “Zum ersten Mal gibt es im Libanon eine Regierung ohne Hisbollah. Assad ist nicht mehr da, die Mullahs und die Ajatollahs geschwächt und Hamas auch geschwächt”, führte Prosor aus. “Jetzt haben wir eine Chance, eine bessere Zukunft in diese Region zu bringen.”

Zu Berichten der Vereinten Nationen, wonach die israelische Armee seit dem 27. Mai am Rande von Hilfslieferungen mehr als 400 Palästinenser getötet haben soll, äußerte sich Prosor kritisch: “Erst mal sind sie nicht richtig, diese Berichte. Was wir genau wissen: Hamas hat fünf palästinensische humanitäre [Hilfskräfte] ermordet vor ungefähr einer Woche.”

Er betonte die schwierige Lage der Zivilbevölkerung, machte aber die Hamas für das Leid verantwortlich: “Wenn ich die Bilder sehe, genau wie jeder, ist es klar, dass ich Empathie habe. Aber letztendlich muss man immer im Gedächtnis haben: Hamas ist dafür zuständig, Hamas missbraucht ihre eigene Bevölkerung, Hamas benutzt sie als Schutzschild.”

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