Rolle rückwärts im Schwimmen: Freiwasser-Stützpunkt Würzburg existiert weiter – Sport | ABC-Z
Würzburg bleibt überraschend auch über das Jahr 2024 hinaus Bundesstützpunkt im Freiwasserschwimmen. Das bestätigt das für Sportförderung zuständige Bundesinnenministerium der ARD. Der SV Würzburg 05 wird also weiterhin jährlich rund 90 000 Euro aus Steuermitteln erhalten. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) begründet die Entscheidung für Würzburg mit „Förderparametern“ sowie „Kapazitätsmangel“ in Magdeburg. Die Stadt in Sachsen-Anhalt, in der Bundestrainer Bernd Berkhahn unter anderem die Olympiasieger Lukas Märtens und Florian Wellbrock trainiert, galt nach SZ-Informationen neben München als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge. Der Standort Würzburg war in Verruf geraten, als der langjährige Stützpunkttrainer Stefan Lurz wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.
Noch im Sommer kündigte der DSV das Aus von Würzburg an
Noch im Sommer 2024 hatte der DSV deswegen angekündigt, den Bundesstützpunkt in Würzburg zu schließen. Wolfgang Rupieper, der damalige Vorstand des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), und Harald Walter, der Präsident des Bayerischen Schwimm-Verbandes (BSV), hatten dies der Süddeutschen Zeitung bestätigt. „Für uns war klar, dass nach den Vorfällen um Stefan Lurz der Stützpunkt nicht mehr zu halten sein wird“, sagte Walter der SZ damals. Rupieper führt vor allem „sportfachliche Gründe“ für das Ende des traditions- und erfolgreichen Zentrums an.
Nun also die Rolle rückwärts, die Bundestrainer Berkhahn in der ARD scharf kritisierte: „Die Null-Toleranz-Politik des Präsidiums passt mit dieser Entscheidung, auch wegen Würzburgs Vorgeschichte, nicht zusammen.“ Der neue DSV-Präsident David Profit kündigte demzufolge an, wegen Würzburgs Zukunft weiterhin mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesinnenministerium im Gespräch bleiben zu wollen. „Wir haben gesagt, dass wir jetzt eine Denkpause für zwei Jahre bis zur nächsten Vergaberunde machen“, erklärte er.