Rick Atkinson: Der Mann, der Amerikas Kampf mit sich selbst auf den Grund geht – Kultur | ABC-Z

Die Bücher des Historikers Rick Atkinsons sind dick und voller Details – und lesen sich wie Literatur. Gerade wird der frühere Kriegsreporter für ein neues Werk über die Ursprünge der Vereinigten Staaten gefeiert.
Wenn heute Demonstranten mit dem Ruf „No King“ auf amerikanischen Straßen gehen gegen die autoritäre Regierung Donald Trumps, schwingt immer die Erinnerung mit, wie das Land der Freien einst von einem Palast in London aus regiert und unterdrückt wurde. George III., der letzte König von Amerika, blieb dort in Erinnerung als verrückter Tyrann, als „royal brute“. Doch in Wahrheit handelte George III., so sagte es der Historiker Rick Atkinson kürzlich der New York Times, nach seinen Maßstäben rational und meist unter Beachtung des damals geltenden Rechts, als er die Kolonisten Seiner Majestät mit Gewalt daran hindern wollte, sich unabhängig vom Mutterland Großbritannien zu machen. Das unterscheide den alten König von jenem heutigen Herrscher, der sich wie ein Monarch benimmt: „Verglichen mit Trump war König George wie Abraham Lincoln.“