Rettung hielt nicht lange Zeit: Schuhhändler Görtz ist erneut pleite | ABC-Z
Rettung hielt nicht lange
Schuhhändler Görtz ist erneut pleite
21.01.2025, 16:36 Uhr
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In Deutschland und Österreich gibt es ungefähr 30 Schuhgeschäfte. Mitarbeiter müssen nun erneut um ihre Jobs bangen. Das Unternehmen ist erneut insolvent, nachdem es erst im Juli 2023 gerettet wurde.
Der Hamburger Schuhhändler Görtz ist erneut insolvent. Das Amtsgericht Hamburg habe für die Görtz Retail GmbH ein Insolvenzverfahren angeordnet, heißt es beim Portal Insolvenzbekanntmachungen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Gideon Böhm von der Hamburger Kanzlei Münzel & Böhm bestellt worden.
Die „Bild“-Zeitung berichtet, dass bereits Anfang Januar zwei Filialen des Schuhhändlers geräumt werden mussten, weil die Miete der Geschäftsräume über mehrere Monate nicht gezahlt wurde. Die Vermieter reichten daraufhin Räumungsklagen ein.
Es ist bereits die zweite finanzielle Schieflage des Unternehmens innerhalb kurzer Zeit. Erst im Juli 2023 war das erste Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH mit ihren beiden Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH beendet worden. Damals war der Investor Bolko Kissling in das 1875 gegründete Hamburger Traditionsunternehmen eingestiegen, der damals von großem Potenzial sprach, wenn man mit den richtigen Partnern zusammenkomme und die Kundenorientierung wieder stabil aufstelle.
„Nach vollumfänglichen Sanierungsmaßnahmen ist es an der Zeit, wieder an einer erfolgreichen Zukunft für das traditionsreiche Unternehmen zu arbeiten“, hatte Kissling damals betont. Zudem hieß es, dass 650 Arbeitsplätze in den Filialen, der Logistik und der Hamburger Zentrale erhalten worden seien.
Zu Beginn des ersten Insolvenzverfahrens im September 2022 hatten die Ludwig Görtz GmbH und ihre Töchter noch rund 1800 Beschäftigte. Damals betrieb das Unternehmen rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich. In der Folge musste das Unternehmen zahlreiche Standorte schließen. Oft ging es dabei um Mietschulden. Medienberichten zufolge sollen inzwischen noch gut 30 Filialen in Deutschland und Österreich existieren.