Restaurant Spreearche erhält Tourismus-Award trotz Behördenärger | ABC-Z
Treptow-Köpenick. Inhaber Frank Cotte nimmt Preis des Tourismusvereins Treptow-Köpenick entgegen. Die Jury hatte einstimmig für ihn entschieden.
Die Spreearche ist seit 18 Jahren ein Aushängeschild in Treptow-Köpenick. Als schwimmendes Restaurant auf der Müggelspree, das nur über den Wasserweg zu erreichen ist, hat sie sich einen Kultstatus erarbeitet. Anfangs noch ein Geheimtipp, ist das Restaurantschiff längst über den Südosten hinaus in ganz Berlin bekannt, wird beispielsweise vom offiziellen Reiseportal visitBerlin als Sehenswürdigkeit gelistet.
Nun durfte sich Inhaber Frank Cotte über einen besonderen Preis freuen, denn die Spreearche ist mit dem Tourismus-Award 2024 ausgezeichnet worden. Die Jury, bestehend aus Mathis Richter, Geschäftsführer des Tourismusvereins Treptow Köpenick, Robert Schaddach, Vorstandsvorsitzender des Tourismusvereins, Bürgermeister Oliver Igel (SPD), Susanne Bernschein von visitBerlin, Sven Schmohl von der Wirtschaftsförderung des Bezirksamts und Berliner-Morgenpost-Reporter Philipp Hartmann, entschied dabei einstimmig. Das hat es zuvor noch nie gegeben.
Tourismus-Award Treptow-Köpenick 2024: Darum hat die Spreearche gewonnen
In der Bewertung der Jury heißt es unter anderem: „Die Spreearche ist aufgrund ihrer einzigartigen Lage mitten auf der Spree ein unvergleichbarer Hotspot in Treptow-Köpenick. Sie zieht nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen aus ganz Berlin und darüber hinaus an. Die Kombination aus lokalem Charme und einem unvergesslichen Erlebnis auf dem Wasser macht sie zu einem Aushängeschild für die Region.“
Die Spreearche habe durch ihre außergewöhnliche Lage und das Angebot von regionalen Spezialitäten ein hohes touristisches Potenzial und sei mehr als nur ein Gastronomiebetrieb. Sie sei zudem zu einem „Symbol für Durchhaltevermögen und Mut“ geworden. Hintergrund ist, dass sich Inhaber Frank Cotte seit vielen Jahren mit den Behörden gerichtliche Auseinandersetzungen über den Standort seines Restaurantschiffs liefert. Diese sind bis heute nicht abgeschlossen.
Im Sommer erhielt die Spreearche deshalb riesige Unterstützung durch eine Petition, die von mehr als 25.000 Menschen unterschrieben wurde. Dadurch erhöhte sich auch noch einmal der Bekanntheitsgrad.
Preisverleihung in der Regattatribüne Grünau
Den Award bei der Preisverleihung am Dienstagabend in der Regattatribüne Grünau von der SPD-Abgeordneten Dunja Wolff überreicht zu bekommen, war für Frank Cotte überraschend. Am Tag danach sagte er am Telefon, er werte den Preis als „Akt der Solidarität“ aufgrund der „ganzen behördlichen Geschichte“. Er bedanke sich für die Unterstützung aus der Bevölkerung und der Politik. Der Preis habe „etwas Ergreifendes“ und mache ihn stolz.
Für ihn sei das völlig unerwartet gekommen, weshalb er auch keine Rede vorbereitet hatte. Er habe auch noch nie vor einem Publikum gesprochen. Es sei ihm aber wichtig gewesen, in dem kurzen Moment auf der Bühne noch einmal auf die ökologische Bedeutung der Spreearche hinzuweisen. So hat sich Frank Cotte dort eine Ultrafiltrationsanlage einbauen lassen, die das Wasser aus der Spree von sämtlichen Partikeln und Keimen reinigt und zu Trinkwasser aufbereitet. Außerdem gibt es ein eigenes Klärwerk an Bord, wodurch das Wasser so stark reinigt wird, dass es anschließend in die Müggelspree fließen kann.
Dass die Spreearche nicht nur für Berliner, sondern längst auch für Touristen aus aller Welt ein Anziehungspunkt ist, bestätigt Frank Cotte auf Nachfrage. „Immer wieder kommen ganze Gruppen aus dem Ausland zu uns. Das ist schon cool.“ Der Award werde nun einen Platz auf der Spreearche finden.
Das sind die Preisträger der Vorjahre
Das Restaurantschiff folgt damit auf Holger Zahn, der als Geschäftsführer der Späth’schen Baumschulen 2023 den Tourismus-Award erhalten hatte. In den Jahren zuvor waren Schauspieler Jürgen Hilbrecht, die Firma Havelwasser, der Pedal-Board-Verleiher Wasserläufer Berlin, der Industriesalon Schöneweide, das Pentahotel Köpenick und das Restaurant Mutter Lustig ausgezeichnet worden.
In diesem Jahr gemeinsam mit der Spreearche nominiert waren das Strandbad Wendenschloss, der Mellowpark, die Parkeisenbahn Wuhlheide und die Fußball-Frauen des 1. FC Union. Der Tourismus-Award wird traditionell beim Wirtschafts- und Tourismusforum verliehen und gilt als besondere Auszeichnung für die Region Treptow-Köpenick.