Wirtschaft

Weitere Gelder nachgehen: Qimonda-Gläubiger erhalten nächste Millionenzahlung | ABC-Z


Weitere Gelder folgen

Qimonda-Gläubiger erhalten nächste Millionenzahlung

Vor gut eineinhalb Jahrzehnten geht die Infineon-Tochter Qimonda pleite. Noch immer ist das Insolvenzverfahren nicht abgeschlossen. Die Gläubiger können mit gut einem Drittel ihrer Forderung rechnen – ein beachtlicher Wert. Nun fließen weitere Gelder. Es ist nicht die letzte Tranche.

Die Gläubiger des 2009 untergegangenen Speicherchipherstellers Qimonda erhalten zum bevorstehenden Jahreswechsel eine hohe Abschlagszahlung: Insolvenzverwalter Michael Jaffé kündigte Zahlungen von insgesamt 420 Millionen Euro an die 2100 Gläubiger der Holdinggesellschaft Qimonda AG an, die „in diesen Tagen“ überwiesen werden sollen. Weitere substanzielle Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe sollen zum Abschluss des Insolvenzverfahrens folgen.

Qimonda war eine Tochter des Halbleiterherstellers Infineon. Nach der Insolvenz führte Jaffé jahrelange Rechtsstreitigkeiten mit dem einstigen Mutterkonzern. Der Insolvenzverwalter machte bei seiner Klage einen Betrag von rund 3,4 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen geltend. Er warf Infineon unter anderem vor, das Speicherchip-Geschäft zu überhöhten Preisen ausgegliedert zu haben.

Im August hatte sich Infineon schlussendlich in einem Vergleich zur Zahlung von 800 Millionen Euro bereit erklärt. Insgesamt hat Jaffé nach eigenen Angaben 1,2 Milliarden für die Gläubiger gesichert. Dies entspreche einer Quote von 33 Prozent. Für ein Verfahren in dieser Größenordnung sei das ein außerordentlich hoher Wert. Bislang seien 550 Millionen an die Gläubiger ausgezahlt worden.

„Nach Lösung der letzten offenen Rechtsfragen geht es jetzt darum, den Verfahrensabschluss in diesem Verfahren und in den Verfahren der Tochtergesellschaften vorzubereiten“, teilte Jaffé mit. „Dann werden die Gläubiger weitere Zahlungen im dreistelligen Millionenbereich erhalten können.“ Der Anwalt ist seit 2020 auch Insolvenzverwalter des Skandalkonzerns Wirecard.

Die Qimonda AG hatte ihrerseits Tochtergesellschaften, unter anderem ein Werk in Dresden. Diese Töchter hatten 2009 ebenfalls Insolvenz angemeldet. Einerseits haben diese Tochterfirmen eigene Gläubiger, andererseits zählen sie nun zu den Gläubigern der Qimonda Holdinggesellschaft und erhalten vom Insolvenzverwalter einen Teil der Zahlungen. Diese Gelder sollen dann im kommenden Jahr an die Tochter-Gläubiger weitergegeben werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"