Regenbogenflagge gestohlen und Hakenkreuzfahne gehisst | ABC-Z
Berlin. Unbekannte stehlen in Neubrandenburg eine Regenbogenflagge – danach hissen sie eine Hakenkreuzfahne. Die Polizei bittet um Zeugen.
In Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) haben Unbekannte am Bahnhofsvorplatz eine Regenbogenflagge entwendet und stattdessen eine Flagge mit einem Hakenkreuz gehisst. Wie die Polizeiinspektion Neubrandenburg mitteilte, wurde die Polizei am Morgen über den Vorfall informiert.
Die verfassungsfeindliche Flagge wurde umgehend von den Beamten entfernt und sichergestellt. Gegen Unbekannt wurde eine Anzeige wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen erstattet. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise zu dem Vorfall, der sich vermutlich zwischen Montagabend und Dienstagfrüh ereignet hat.
In einer Stellungnahme verurteilte die Stadt Neubrandenburg die „verabscheuungswürdige Straftat am Bahnhofsvorplatz auf das Schärfste“. Das Hissen der Hakenkreuzflagge werde als „klarer Angriff auf die Grundwerte der Bundesrepublik Deutschland“ bezeichnet und sei ein „abscheuliches Symbol für eine menschenverachtende Ideologie, die in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.“ Die Stadtverwaltung bekräftigte ihr Engagement für eine offene, vielfältige und freie Gesellschaft, in der jeder Mensch Respekt und Wertschätzung erfährt.
Lesen Sie auch: Ist die AfD an der Macht, haben Polizisten kaum Optionen
Berliner Queerbeauftragter reagiert empört
Auch der Queerbeauftragte der Stadt Berlin reagierte empört auf Instagram. „Heute Nacht wurde, genau wie letztes Jahr, am Bahnhof in #Neubrandenburg die Regenbogenflagge gestohlen. An ihrer Stelle wehte heute Morgen dann wieder eine Hakenkreuzflagge“, schrieb Alfonso Pantisano.
Der Vorfall in Neubrandenburg fügt sich nahtlos in eine Reihe von rechtsextremen Vorfällen ein. Am Samstag versammelten sich in Bautzen Hunderte Rechtsextreme, um gegen den Christopher-Street-Day zu protestieren. Dabei wurden menschenfeindliche Parolen gerufen.
(ari/epd)