Rechte Gewalt: Anklage nach Angriff auf SPD-Wahlkämpfer in Berlin | ABC-Z

Nach dem Angriff mutmaßlich Rechtsextremer auf SPD-Wahlkämpfer in Berlin hat die Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen vier junge Männer erhoben. Die Beschuldigten im Alter zwischen 17 und 20 Jahren müssen sich unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.
Die mutmaßlich der rechtsextremen Szene zugehörigen Männer sollen im Dezember vergangenen Jahres einen SPD-Wahlhelfer schwer verletzt und auch Polizisten attackiert und rassistisch beleidigt haben. Bei Durchsuchungen wurden unter anderem Schlagwerkzeuge, Messer und rechtes Propagandamaterial sichergestellt.
Angriff auch auf Polizisten
Laut Anklage reisten die vier Männer am 14. Dezember 2024 nach Berlin, um an einer rechten Demonstration teilzunehmen. In Berlin-Lichterfelde trafen sie zufällig auf zwei SPD-Mitglieder an einem Informationsstand zur Bundestagswahl. Dort sollen sie die Wahlkämpfer zunächst bedrängt und dann attackiert haben. Einer der Männer soll dem SPD-Mitglied mehrfach mit Springerstiefeln gegen Kopf und Rumpf getreten haben. Das Opfer erlitt schwere Verletzungen.
Auch die alarmierten Polizeibeamten wurden laut Staatsanwaltschaft angegriffen. Ein Beamter wurde am Kopf verletzt, ein weiterer erlitt eine Fraktur an der Hand. Zudem sollen die Männer die Einsatzkräfte und Umstehende rassistisch beleidigt haben. Infolge der Auseinandersetzung wurde die Fensterfront eines nahegelegenen Imbisses beschädigt.
Drei Beschuldigte in Untersuchungshaft
Zwei 19-Jährige sowie ein 17-Jähriger befinden sich in Untersuchungshaft. Ein 20-Jähriger ist unter Auflagen frei. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat er die Tat teilweise gestanden. Die Ermittler hatten Ende Dezember Wohnungen in Berlin, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt durchsucht, dabei wurden Handys und rechte Propagandamaterialien beschlagnahmt. Die Beschuldigten sollen der rechtsextremen Organisation Deutsche Jugend zuerst angehören.