Wirtschaft

Chip-Produktion: Nvidia verzeichnet erneut hohe Gewinne im zweiten Quartal | ABC-Z

Der Chip-Hersteller Nvidia hat im zweiten Quartal 2025 insgesamt 46,7 Milliarden US-Dollar Umsatz generiert. Das entspricht einem Anstieg um 6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal und 56 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Unternehmen mitteilte. Vor allem mit der neuen Chip-Generation Blackwell habe man überdurchschnittlich hohe Umsätze erzielt, hieß es in einer Erklärung. Die Chips werden vor allem im Bereich der KI eingesetzt.

“Blackwell ist die KI-Plattform, auf die die Welt gewartet hat”, sagte Konzernchef Jensen Huang. “Die Produktion des Blackwell Ultra läuft auf Hochtouren, und die Nachfrage ist enorm.” Die Umsätze aus dem sogenannten Blackwell Data Center hätten im Vergleich zum ersten Quartal um 17 Prozent zugelegt. Für das laufende Quartal rechnet Nvidia mit Erlösen von bis zu 54 Milliarden Dollar. An der Börse verzeichnet das Unternehmen einen Gesamtwert von über vier Billionen Dollar.

Börse legt vor Veröffentlichung von Nvidia-Zahlen zu

An der Börse waren die Zahlen von Nvidia mit Spannung erwartet worden. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte hatte am Mittwoch 0,3 Prozent höher bei 45.565 Punkten gestanden, der S&P 500 schloss bei 6.481 Punkten. Der Index an der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,2 Prozent auf 21.590 Punkte. 

Die Aktie von Nvidia selbst verlor im nachbörslichen Handel rund drei Prozent. Das Unternehmen hatte bei der Technik für Rechenzentren mit einem Umsatz von 41,4 Milliarden Dollar die Markterwartungen knapp verfehlt. Nvidia begründet dies mit einem Rückgang bei den Verkäufen von auf H20-Chips spezialisierten Prozessoren nach China. 

Nvidias Quartalsbilanz galt auch als Test für den KI-getriebenen Ausverkauf an der Börse. Anleger setzen weiter auf die weltweit hohe Nachfrage nach Infrastruktur für KI, jedoch hatte sich zuletzt auch Sorge nach einer möglichen Überbewertung im Technologiesektor breitgemacht. Diese Bedenken waren noch verstärkt worden, nachdem OpenAI-Chef Sam Altman vergangene Woche vor einer möglichen KI-Blase gewarnt hatte. 

Anleger blicken aufs China-Geschäft

Durch die weiterhin guten Zahlen von Nvidia könnten diese Sorgen vorerst wieder in den Hintergrund gerückt sein. Der Chip-Hersteller scheint vorerst weiter zu wachsen und macht aktuell acht Prozent des S&P 500 aus. “Anleger sollten sich auf eine Welt einstellen, in der Nvidia einen zweistelligen Prozentsatz des S&P 500 ausmacht”, sagte Jed Ellerbroek, Portfoliomanager bei Argent Capital. 

Im Fokus der Anleger stehen nun die Auswirkungen des Handelsstreits auf das bedeutende China-Geschäft von Nvidia. Aufgrund geltender US-Beschränkungen für Exporte von Hochtechnologie seien im zweiten Quartal keine KI-Chips nach China geliefert worden, teilte der Konzern mit. 

“Es ist schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen das China-Geschäft letztlich für Nvidia hat”, sagte Phil Blancato, Vorstandschef von Ladenburg Thalmann Asset Management. Man wisse noch nicht genau, ob die Chinesen mit den erhaltenen Chips zufrieden seien und “ob sie weiter kaufen werden”. Um die Lieferung von Chips nach China wieder aufnehmen zu dürfen, muss Nvidia laut einem neuen Deal 15
Prozent seiner Einnahmen daraus an die Staatskasse abführen. Dies könnte nach Einschätzung von Analysten große Auswirkungen auf die Gewinnmarge des Konzerns haben.

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