Rassismus in Israel: Wenn der Krieg im Stadion weitergeht | ABC-Z
Der israelische Fußball galt lange als Symbol der Koexistenz. Doch seit dem Hamas-Terror hat sich der Rassismus verstärkt. Vor allem bei einem Verein.
Vor wenigen Wochen spielte Beitar Jerusalem in Aschdod, dreißig Kilometer vom Gazastreifen entfernt. In der Fankurve von Beitar war auch Itamar Ben-Gvir zu Gast, der vielleicht umstrittenste Politiker Israels, bekannt für rassistische, gewaltverherrlichende und antimuslimische Aussagen. Die Ultras von Beitar umringten Ben-Gvir, umarmten ihn, feierten ihn wie einen Heilsbringer. Kurz darauf sangen sie mit Inbrunst Lieder wie: „Wir hassen alle Araber.“
In Israel und in den palästinensischen Gebieten wächst die Hoffnung, dass die Waffenruhe in Gaza in einen dauerhaften Frieden übergeht. Doch es gibt Strömungen in der israelischen Gesellschaft, die eine Koexistenz zwischen Juden und Arabern grundsätzlich ablehnen. Einer ihrer prominentesten Vertreter ist Itamar Ben-Gvir, der seit 2022 als Minister für die Nationale Sicherheit tätig war. Der rechtsextreme Politiker, der wegen rassistischer Aufhetzung vorbestraft ist, verließ nun aus Protest gegen die Waffenruhe die Regierung. Bei den Fans von Beitar Jerusalem dürfte sein Heldenstatus allerdings wachsen.