Rachel Cusk : Experimente mit hohem Einsatz | ABC-Z
Rachel Cusk ist eine der aufregendsten feministischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Aber Achtung: Für sie ist Weiblichkeit kein Konstrukt.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
Rachel Cusk, die Autorin einer “new honesty”, präsentiert in Hamburg ihr neues Buch “Parade”, das sie in Paris geschrieben hat. Das Buch ist ihr schwierigstes und rätselhaftestes Werk, das keine nacherzählbare Handlung, sondern lose verbundene Prosastücke enthält. Cusk reflektiert über ihre weibliche Identität, Mutterschaft und die Freiheit von den Ansprüchen des Ich. Ihr Schreibstil, geprägt von einer hypergenauen weiblichen Selbsterforschung, ist radikal ehrlich und experimentell. Trotz der Komplexität ihres Werkes vermittelt sie ein Freiheitsgefühl und eine Stimmung, die den Leser in den Bann ziehen.
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Mitte September, ein Treffen mit Rachel Cusk in Hamburg. Zwei Tage zuvor hat sie auf dem Berliner Literaturfestival vor über sechshundert Zuhörern in ihrer feinfühlig-frostigen Höflichkeit auf Fragen zu ihrem neuen Buch Parade geantwortet. Und nicht geantwortet. Vor allem Letzteres.
Aber das kann man ihr unmöglich übel nehmen. Sie nimmt einfach jede Frage und jede Antwort sehr genau. Die wichtigste und grundlegendste Sache, hat sie einmal gesagt, sei es, immer genau zu sagen, wie sie sich fühlt. Also: keine Posen, keine Verstellung, kein Drumherumreden. Rachel Cusk ist die Autorin einer “new honesty”, einer neuen Aufrichtigkeit. Da hat man auf dem Weg nach Hamburg schon ein wenig Lampenfieber.