Nahost-Liveblog: ++ Hamas übergibt zwei weitere Leichen von Geiseln ++ | ABC-Z

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Die Terrororganisation Hamas hat die Leichen von zwei weiteren getöteten Geiseln übergeben. Entwicklungsministerin Alabali Radovan kündigt 200 Millionen Euro als Soforthilfe für den Wiederaufbau des Gazastreifens an.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
Wir beenden den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der Hamas nach der Übergabe von bislang lediglich sieben Geisel-Leichen mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen gedroht. “Wenn die Hamas sich weigert, das Abkommen einzuhalten, wird Israel in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten die Kämpfe wieder aufnehmen”, erklärte Katz laut einer Mitteilung seines Büros.
Er reagierte damit auf eine Erklärung der Islamisten-Organisation, alle für sie “erreichbaren” toten Geiseln aus dem Gazastreifen übergeben zu haben – obwohl sie laut dem Waffenruhe-Abkommen bereits am Montag alle 28 Geisel-Leichen an Israel hätte überstellen müssen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Bedeutung rascher Hilfslieferungen in den Gazastreifen und des Wiederaufbaus der Krankenhäuser in dem kriegszerstörten Küstengebiet unterstrichen. Hilfsorganisationen konzentrierten sich derzeit darauf, Hilfslastwagen, die an der Grenze auf Einlass gewartet hatten, in das Palästinensergebiet zu bringen und schweres Gerät für den Wiederaufbau zerstörter Krankenhäuser herbeizuschaffen, erklärte die WHO.
Dr. Hanan Balkhy, der Leiter des WHO-Büros für den östlichen Mittelmeerraum, sagte der Nachrichtenagentur AP in Kairo, wichtige medizinische Güter, Medikamente, Ausrüstung und Treibstoff müssten nun schnell zur Bevölkerung gelangen. Auch die Wiedereinrichtung von Lagerhäusern habe Priorität. Seit Unterzeichnung und Inkrafttreten der Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der Hamas habe die WHO acht Lastwagen mit medizinischen Gütern, darunter Insulin und Laborausstattung für die Kühlkette, in ihr Lagerhaus in Deir al-Balah gebracht. “Wir haben große Hoffnung, dass die Waffenruhe langfristig hält und wir gemeinsam mit anderen UN-Organisationen und unseren Partnern vor Ort die notwendige Arbeit leisten können”, sagte Balkhy.
Die islamistische Hamas hat die Leichen von zwei weiteren getöteten Geiseln übergeben. Die israelische Armee teilte mit, vier Särge seien Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden und diese seien auf dem Weg zur Übergabe an das Militär. Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. 19 von ihnen verbleiben noch im Gazastreifen.
Die Übergabe der Toten könnte nun jedoch auf Hindernisse stoßen. Ihre Milizen hätten alle Leichen von Geiseln, zu denen sie Zugang hatten, ausgehändigt, hieß es in einer Erklärung der Hamas, die zeitgleich mit der Übergabe der letzten zwei Leichen an das Rote Kreuz veröffentlicht wurde. Nach Meinung der Terrororganisation habe sie damit ihre Verpflichtungen aus dem Waffenruhe-Abkommen erfüllt. “Was die übrigen Leichen betrifft, so sind zu ihrer Bergung außerordentliche Bemühungen und spezielle Ausrüstungen nötig”, hieß es in der Erklärung weiter.
Viele Leichen von Geiseln könnten mutmaßlich unter den Ruinen ausgebombter Gebäude oder in Tunnelschächten verschüttet sein. Israel besteht auf der Rückgabe aller getöteten Geiseln. Die Hamas sei verpflichtet, die nötigen Schritte zu unternehmen, um alle verstorbenen Geiseln zurückzugeben, hielt die israelische Armee in ihrer Mitteilung fest.
Das Rote Kreuz ist nach israelischen Angaben unterwegs zur Übergabe weiterer toter Geiseln durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Das Rote Kreuz sei auf dem Weg in den Norden des Gazastreifens, wo “mehrere” Särge mit den Leichen von Hamas-Geiseln übergeben würden, teilten die israelische Armee und die Sicherheitsbehörden in einer gemeinsamen Erklärung mit. Derweil erklärte die Hamas, sie habe alle toten Geiseln übergeben, auf die sie Zugriff habe.
Der bewaffnete Hamas-Arm Essedin-al-Kassam-Brigaden hatte zuvor in einer Erklärung angekündigt, die sterblichen Überreste von zwei weiteren israelischen Geiseln um 22.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ) zu übergeben. Laut dem Waffenruhe-Abkommen mit Israel hätte die Hamas eigentlich schon am Montag alle lebenden und toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Am Mittwochabend erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden dann, ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen seien “erfüllt”. Für die Bergung der verbliebenen Geisel-Leichen benötige die islamistische Palästinenserorganisation “spezielle Ausrüstung”.
Fünf Tage nach dem Beginn einer Waffenruhe im Gazastreifen haben sich in Spanien Zehntausende Menschen an einem von den Gewerkschaften ausgerufenen Streik gegen Israels militärisches Vorgehen beteiligt. Die Menschen sollten jeweils für zwei Stunden am Morgen, am Mittag und am Abend die Arbeit niederlegen, um gegen den als Völkermord angeprangerten Militäreinsatz in dem Küstenstreifen zu protestieren.
Zahlreiche Menschen nehmen in Barcelona an einer Kundgebung aus Solidarität mit den Palästinensern in Gaza teil.
Zudem gab es in größeren Städten wie Madrid und Bilbao Demonstrationen mit jeweils mehreren Tausend Teilnehmern. In Barcelona kam es am Abend bei einer Demonstration von rund 15.000 Menschen zu gewalttätigen Ausschreitungen. Vermummte griffen Geschäfte und Restaurants an, denen sie eine Verbindung oder Nähe zu Israel vorwarfen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Auch vor dem israelischen Konsulat kam es demnach zu Unruhen.
Im Fernsehen war zu sehen, wie Vermummte große Müllcontainer aus Plastik in Brand setzten und Fensterscheiben eines Cafés und eines Schnellimbisses einschlugen. Schon zuvor war es am Bahnhof Sants zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Demonstranten hätten dort versucht, die Basketballmannschaft von Hapolel Jerusalem am Verlassen des Bahnhofs zu hindern, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Die Israelis sollten ein Spiel ohne Publikum gegen den lokalen Verein Baxi Manresa bestreiten. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, Demonstranten warfen Flaschen und andere Gegenstände.
Spanien gehört innerhalb der EU zu den schärfsten Kritikern von Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen. Das Land hat ein Waffenembargo gegen Israel verhängt und Einreiseverbote gegen ultrarechte Mitglieder der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erlassen. Der linke Regierungschef Pedro Sánchez wirft Israel einen Völkermord im Gazastreifen vor.
Die islamistische Hamas will nach eigenen Angaben Abend die sterblichen Überreste von zwei weiteren israelischen Geiseln übergeben. Der bewaffnete Hamas-Arm Essedin-al-Kassam-Brigaden kündigte in einer Erklärung an, die beiden Leichen um 22.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ) zu übergeben. Laut dem Waffenruhe-Abkommen mit Israel hätte die Hamas eigentlich schon am Montag alle lebenden und toten Geiseln an Israel überstellen müssen.
Die Islamisten übergaben jedoch entgegen der Vereinbarung lediglich vier tote Geiseln an Israel. Gestern Abend wurden dann ebenfalls vier Leichname übergeben – bei einem von ihnen handelt es sich israelischen Angaben zufolge jedoch nicht um eine Hamas-Geisel.
Nach der Übergabe der Leichen von bislang 90 Palästinensern durch Israel warten Familien im Gazastreifen auf deren Identifizierung. Das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis hatte gestern und heute im Rahmen der Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas jeweils 45 Tote in Empfang genommen. Die mit der Identifizierung beauftragten Forensiker sprachen der Nachrichtenagentur AP zufolge von verstörenden Umständen. An den Körpern gebe es Anzeichen von Misshandlungen, hieß es.
Sameh Hamad, ein Mitglied der Kommission, die die Leichen an dem Krankenhaus in Empfang nahm, erklärte, bei einigen der Toten seien Hände und Füße gefesselt gewesen. “Es gibt Anzeichen von Folter und Hinrichtungen”, sagte er der Nachrichtenagentur AP. Bei den Toten handele es sich um Männer zwischen 25 und 70 Jahren. Viele von ihnen hätten noch Gurte um den Hals getragen, in einem Fall sei es ein Seil gewesen, sagte er. Die meisten der Leichen hätten Zivilkleidung getragen, einige seien jedoch in Tarnuniformen gekleidet gewesen. Das Rote Kreuz habe lediglich die Namen von drei der Toten genannt, sagte Hamad. Dies lasse viele Familien weiter im Unklaren über das Schicksal ihrer Angehörigen.
Deutschland will nach Worten von Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan kurzfristig mindestens 200 Millionen Euro als Soforthilfe für den Wiederaufbau des Gazastreifens bereitstellen. “Das ist die Größenordnung, die im Haushalt jetzt schon zur Verfügung steht”, sagte die SPD-Politikerin im Podcast “Table Today”. Das Entwicklungsministerium sei schon vor dem 7. Oktober im Gazastreifen tätig gewesen, vor allem im Bereich der Wasserversorgung und bei der Unterstützung der Verwaltung. “Da gibt es Mittel, die wir aufgrund der Situation zurückgehalten haben. Die können wir relativ schnell zur Verfügung stellen”, unterstrich Radovan.
Deutschland werde aber auch direkte Übergangshilfen leisten, etwa mit Notunterkünften, die schon bereitstünden, hatte Radovan bereits vor einigen Tagen angekündigt. Sie kündigte in dem Podcast zudem an, die Verwendung der Gelder noch stärker zu kontrollieren. “Wir haben sorgfältige Prüfmechanismen, die jetzt nochmal nachgeschärft werden und die dafür sorgen, dass kein Geld an die Hamas geht. Ich achte sehr genau darauf, wohin das Geld fließt.” Nach früheren Angaben will Deutschland auch die geplante internationale Konferenz für den Wiederaufbau des Gazastreifens gemeinsam mit Ägypten ausrichten. Sie soll im November in Kairo stattfinden.
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat der Leiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) von Israel die sofortige Öffnung aller Zugänge zum Gazastreifen für Hilfslieferungen gefordert. “Wir fordern ungehinderten Zugang”, sagte Tom Fletcher der Nachrichtenagentur AFP. “Wir wollen, dass dies jetzt im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas in Gaza geschieht.”
Trotz Verzögerungen bei der Übergabe toter Hamas-Geiseln wollte Israel einem Medienbericht zufolge heute den Grenzübergang Rafah an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wieder für Hilfslieferungen öffnen. Offiziell bestätigt wurde dies zunächst jedoch nicht. Aus humanitären Kreisen erfuhr AFP, das der Übergang bislang nicht geöffnet worden sei. Fletcher kündigte für morgen einen Besuch auf der ägyptischen Seite von Rafah an, “um sich ein Bild von den Vorbereitungen für die enormen Hilfslieferungen zu machen”, die Ocha “in den kommenden Tagen und Wochen” in den Gazastreifen bringen müsse.
Die UNO hatte immer wieder vor einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hatte nach der Waffenruhe-Einigung vergangene Woche mitgeteilt, ausreichend Vorräte zu haben, um die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens “in den nächsten drei Monaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen”. Neben Nahrungsmitteln könne das Hilfswerk auch Medikamente und andere lebenswichtige Hilfsgüter liefern, erklärte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini.
Erstmals seit der Freilassung der überlebenden Hamas-Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene und Häftlinge haben wieder Hilfslastwagen des Welternährungsprogramms den Gazastreifen erreicht. Das bestätigte die UN-Organisation. WFP-Sprecherin Abir Etefa sagte, die Situation bleibe jedoch unvorhersehbar. “Wir sind zuversichtlich, dass sich der Zugang in den kommenden Tagen verbessern wird.”
Eine Ausweitung der Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet ist Teil der Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas. Allerdings hatte Israel gestern angekündigt, die Zahl der Hilfslastwagen zu verringern. Begründet wurde dies mit Verzögerungen bei der Rückgabe der Leichen von Geiseln, die beim Terrorangriff auf Israel unter Führung der Hamas am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppt worden waren.
Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat sich besorgt über die Lage im Gazastreifen geäußert. Die radikal-islamische Hamas dürfe dort keine Zukunft mehr haben, sagte die SPD-Politikerin in Washington zu Journalisten. Von einem nachhaltigen Frieden könne noch keine Rede sein – die Lage müsse sich zunächst weiter beruhigen. Deutschland werde anschließend gemeinsam mit Ägypten zu einer Wiederaufbaukonferenz einladen.
Unter großer öffentlicher Anteilnahme ist der vom Nova-Festival als Geisel in den Gazastreifen verschleppte und dort gestorbene Guy Illouz in Israel beigesetzt worden. Der Trauerzug für den 26-Jährigen startete an der Leichenhalle in der zentralisraelischen Stadt Rischon Lezion und führte zum Friedhof von Illuz’ Wohnort Raanana. Der Leichnam des bei dem Massaker schwer verletzten Musikers war am Montag im Zuge des von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommens nach Israel überstellt worden.
Trauer in Israel: Ein Konvoi brachte die sterblichen Überreste der getöteten Geisel Guy Illouz zu seiner letzten Ruhestätte.
Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat die Übergabe von 45 weiteren Leichen palästinensischer Toter durch Israel bestätigt. Damit seien bislang die sterblichen Überreste von insgesamt 90 verstorbenen Palästinensern übergeben worden, erklärte das Ministerium. Die Übergabe der Toten ist Teil der Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas.
Israel fordert von der radikal-islamischen Hamas die Rückgabe der verbleibenden toten Geiseln. Die Hamas müsse ihre Verpflichtungen gegenüber den Vermittlern einhalten und alle Geiseln zurückgeben, sagte eine Regierungssprecherin. “Wir werden dabei keine Kompromisse eingehen.”
Im Rahmen eines von den USA vermittelten Abkommens hat die Hamas alle 20 lebenden Geiseln freigelassen, aber bisher nur sieben der 28 vermuteten toten Geiseln übergeben.
Nach Verzögerungen bei der Öffnung des Grenzübergangs zwischen Gaza und Ägypten betont die EU ihre Bereitschaft, den Einsatz von EU-Grenzschützern so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Die EU-Mission bleibe in Bereitschaft und solle am Grenzübergang Rafah eingesetzt werden, sobald die Bedingungen es erlaubten, sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Brüssel. “Wir als Europäische Union fordern alle Parteien auf, die Vereinbarung vollständig und ohne weitere Verzögerung umzusetzen”, sagte der Sprecher weiter.
Kremlchef Wladimir Putin und Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa sind in Moskau zu einem Treffen zusammengekommen. Syrien erlebe schwierige Zeiten, aber die vergangenen Parlamentswahlen stärkten die Zusammenarbeit zwischen allen politischen Kräften, sagte Putin bei dem Empfang al-Scharaas. Der Sieg der präsidentenfreundlichen Kräfte sei ein großer Erfolg, da er zur Konsolidierung der Gesellschaft beitrage. Putin sprach von freundschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Syrien in den vergangenen Jahrzehnten.
Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte angekündigt, dass es bei dem Treffen auch um Russlands Militärbasen in Syrien gehen werde. Russland war unter der Herrschaft von Ex-Machthaber Baschar al-Assad einer der engsten Verbündeten des Landes.
Kremlchef Putin betonte beim Besuch von Syriens Übergangspräsident al-Scharaa die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Ländern in den vergangenen Jahrzehnten.
Die Bundesregierung verurteilt die Tötung von Palästinensern durch Kämpfer der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen scharf. “Wir haben es bei der Hamas mit einer Terror-Organisation zu tun”, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin und die willkürlichen Erschießungen seien nichts anderes als Terror gegen die Bevölkerung, hieß es weiter. Damit werde einer Selbstbestimmung der palästinensischen Bevölkerung entgegengewirkt. Die Hamas müsse entwaffnet werden, mahnte er. Die Frage der Hilfslieferungen für den Gazastreifen habe damit aber nichts zu tun. Es sei jetzt wichtig, dass ausreichende humanitäre Güter zu den Menschen gelangten.
Israel will offenbar wieder die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah zulassen. Die Öffnung des Übergangs an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen stehe unmittelbar bevor, meldete der israelische Sender Kan.
Die Hilfslieferungen für die Bevölkerung des Gazastreifens sind Teil des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Angaben des Senders Kan zufolge sollen im Laufe des Tages 600 Lastwagen Hilfsgüter in das Palästinensergebiet bringen. Die israelische Regierung bestätigte den Bericht bislang nicht.
Bei einem Vorfall im Gazastreifen sind trotz der Waffenruhe zwei Palästinenser getötet worden. Sie seien bei israelischem Beschuss östlich der Stadt Gaza ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen. Die israelische Armee teilte dazu mit, mehrere verdächtige Personen hätten die Rückzugslinie überschritten und sich israelischen Truppen im nördlichen Gazastreifen genähert. Damit hätten sie gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstoßen. Die Truppen hätten auf die Verdächtigen geschossen und damit “die Bedrohung beseitigt”. Die Armee bekräftigte ihren Aufruf an die Einwohner Gazas, sich den Truppen, die weiterhin in mehr als der Hälfte des Küstenstreifens positioniert sind, nicht zu nähern.
Bei einem gewaltsamen Zwischenfall in Israel sind offenbar mindestens fünf Menschen durch Schüsse schwer verletzt worden. Ein Sprecher des Rettungsdienstes Magen David Adom sagte der Nachrichtenseite ynet, zwei Menschen schwebten in Lebensgefahr. Medienberichten zufolge besteht der Verdacht, dass es sich um einen Anschlag handelt. Die Polizei teilte mit, der genaue Hintergrund werde noch geprüft. Ein Motorradfahrer habe demnach mutmaßlich auf ein Fahrzeug geschossen. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge in der Nähe der Stadt Modiin, die zwischen Tel Aviv und Jerusalem liegt.
US-Präsident Donald Trump hat Berichte über Tötungen von Menschen im Gazastreifen durch die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas mit einem gewissen Verständnis kommentiert. Die Hamas habe gegen “sehr, sehr schlimme Banden” durchgegriffen, sagte Trump am Dienstag. “Das hat mich nicht groß gestört, um ehrlich zu sein. Das ist o.k.”
Auf der Plattform X war ein Video veröffentlicht worden, das eine Gruppenerschießung von rund acht Menschen auf einem Platz südlich der Stadt Gaza zeigen soll. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur dpa zufolge, die Hamas habe den Getöteten vorgeworfen, Kollaborateure der israelischen Armee zu sein.
Die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte Exekutionen von Menschen im Gazastreifen durch die islamistische Terrororganisation Hamas scharf. Auch das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom hat ein Ende derartiger Erschießungen gefordert. “Wir fordern die Hamas nachdrücklich auf, die Gewalt und die Schüsse auf unschuldige palästinensische Zivilisten im Gazastreifen umgehen einzustellen”, sagte Centcom-Kommandeur Brad Cooper laut einer Erklärung.
Nach dem Waffenstillstand zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas dringt die Welthungerhilfe auf schnelle Hilfe für die hungernden Menschen im Gazastreifen. “Jetzt braucht die Bevölkerung schnelle und sichere Unterstützung”, erklärte die deutsche Hilfsorganisation in Bonn und Berlin. Alle Grenzübergänge sollten sofort geöffnet werden und alle Hilfsorganisationen ungehinderten Zugang bekommen.
Wie viele andere humanitäre Organisationen erhalte die Welthungerhilfe von Israel keine Genehmigungen für die Einfuhr von Hilfslieferungen und verliere so kostbare Zeit, um Menschen vor dem Verhungern zu bewahren, kritisierte Generalsekretär Mathias Mogge. Etwa 640.000 Menschen seien unmittelbar vom Hungertod bedroht. Die Lager seien voll, und deutlich mehr Hilfslieferungen könnten sofort ins Land gelangen. Allein die Welthungerhilfe hat nach eigenen Angaben Hilfsgüter im Wert von über 1,6 Millionen US-Dollar in Jordanien bereitstehen, die umgehend ausgeliefert werden könnten.
ARD-Korrespondentin Pia Steckelbach aus Tel Aviv zur Lage im Gazastreifen nach dem Waffenruhe-Abkommen und mit ersten israelischen Reaktionen auf die Übergabe eines falschen Leichnams durch die Hamas.
Die Palästinensische Autonomiebehörde ist nach eigenen Angaben in der Lage, die Zuständigkeit für den für Hilfslieferungen wichtigen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen zu übernehmen. “Wir sind jetzt wieder bereit, uns zu engagieren, und haben alle Parteien darüber informiert, dass wir bereit sind, den Grenzübergang Rafah zu betreiben”, sagte Mohammad Schtajjeh, Sondergesandter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
Ob Israel einer palästinensischen Kontrolle des Grenzübergangs in naher Zukunft zustimmen würde, ist allerdings fraglich. Der US-Friedensplan sieht zwar einen schrittweisen Rückzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen vor, lässt aber weitgehend offen, wer bis dahin speziell die Grenzübergänge kontrollieren soll.
Laut Angaben des israelischen Militärs entspricht eine der in der vergangenen Nacht übergebenen vier Leichen keiner Geisel, die sich in der Gewalt der Terrorgruppe Hamas befunden hat.
Das Militär erklärte, dass “nach Abschluss der Untersuchungen am Nationalen Institut für Gerichtsmedizin” die vierte von der Hamas an Israel übergebene Leiche keiner der Geiseln entspricht. Die radikal-islamistische Gruppe sei verpflichtet, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Leichen der übrigen Geiseln zurückzugeben, teilt das Militär weiter mit. Die drei anderen Leichname waren zuvor identifiziert worden.
Die palästinensische Autonomiebehörde hat Exekutionen von Menschen im Gazastreifen durch die islamistische Terrororganisation Hamas scharf verurteilt. Dutzende Zivilisten seien dabei ohne Gerichtsverfahren getötet worden, hieß es nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa aus dem Amt des Präsidenten Mahmud Abbas, dessen Behörde das von Israel besetzte Westjordanland verwaltet.
Es handele sich um “abscheuliche Verbrechen”, die unter keinen Umständen zu rechtfertigen seien. Sie stellten eine eklatante Verletzung der Menschenrechte und des Rechtsstaats dar und zeigten den Willen der Hamas, ihre Herrschaft mit Gewalt und Einschüchterung durchzusetzen. Der Präsident forderte ein sofortiges Ende der Tötungen, den Schutz unbewaffneter Bürger und die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen.
Auf der Plattform X war zuvor ein Video veröffentlicht worden, das eine Gruppenerschießung von rund acht Personen auf einem Platz südlich von der Stadt Gaza zeigt. Umringt ist der Platz von einer Menge Schaulustiger. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur dpa, die Hamas habe den Getöteten vorgeworfen, Kollaborateure der israelischen Armee zu sein.
Unter den gestern an Israel übergebenen Hamas-Geiseln ist auch die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi. Die Familie des 20-Jährigen bestätigte die Rückkehr seiner sterblichen Überreste nach Israel. Von Nimrodi hatte es seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 kein Lebenszeichen gegeben. Er war als Soldat an der Grenze zum Gazastreifen stationiert und wurde von den Islamisten im Schlafanzug aus einer Kaserne in den Gazastreifen verschleppt.
Wie die Angehörigen der anderen deutschen Geiseln hat auch Tamirs Vater Alon Nimrodi bei Besuchen in Deutschland mehrfach an die Bundesregierung appelliert, mehr Druck auf die Vermittler auszuüben, um die Geiseln freizubekommen.
Die Identität von zwei weiteren Hamas-Geiseln, deren Leichen am gestrigen Abend an Israel übergeben worden waren, wurden ebenfalls bestätigt. Bei ihnen handelt es sich nach Angaben ihrer Familien um Uriel Baruch und Eitan Levy. Baruch besuchte das Nova-Musikfestival, als er von der Hamas verschleppt wurde. Der Taxi-Fahrer Levy wurde getötet, nachdem er am Tag des Hamas-Angriffs einen Freund im Kibbuz Beeri abgesetzt hatte.
Im Gazastreifen sind vergangene Nacht vier weitere Leichen von israelischen Geiseln von der Hamas übergeben worden. Jan-Christoph Kitzler, ARD-Studio Tel Aviv, berichtet:
Israel hat beschlossen, den Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten wieder zu öffnen und die Lieferung humanitärer Hilfsgüter nach Gaza zuzulassen, nachdem die Leichen von vier weiteren Geiseln zurückgebracht worden waren. Das berichtet der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan. Israel habe geplante Strafmaßnahmen gegen die Hamas, darunter die Halbierung der Zahl der Hilfsgüter-Lkw, die in das Gebiet einfahren dürfen, aufgehoben, hieß es. Sie waren angekündigt worden, nachdem die Hamas zunächst nur die sterblichen Überreste von vier der 28 toten Geiseln übergeben hatte, berichtet die Times of Israel.
Israel will den Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten wieder öffnen.
Die islamistische Hamas will einem Medienbericht zufolge heute weitere Leichen von Geiseln übergeben. Die Terrororganisation habe den Vermittlern mitgeteilt, dass sie Israel vier tote Geiseln aushändigen werde, meldete die Times of Israel in der Nacht unter Berufung auf einen Diplomaten sowie eine zweite mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Damit würde die Zahl der übergebenen Geisel-Leichen auf zwölf steigen. Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas 28 Leichen übergeben.
Die Hamas erklärte, es gebe Schwierigkeiten, die sterblichen Überreste in den Trümmerbergen nach zwei Jahren Krieg zu lokalisieren. Israel hält das Medienberichten zufolge für eine Verzögerungstaktik und will die Hilfslieferungen für den Gazastreifen einschränken sowie den Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschlossen halten, bis alle Geisel-Leichen überführt sind.
Die sterblichen Überreste von vier weiteren Hamas-Geiseln sind nach Israel zurückgebracht worden. Nach der Übernahme durch die Armee seien die vier Särge vor kurzem auf israelischem Staatsgebiet angekommen, erklärte die israelische Armee am späten Dienstagabend. Die Leichen würden nun zur Identifizierung ins nationale Institut für Gerichtsmedizin gebracht. Zuvor waren die Geiseln an das Rote Kreuz im Gazastreifen übergeben worden.
US-Präsident Donald Trump hatte kurz zuvor die militant-islamistische Terrororganisation Hamas zur Freigabe aller in Gefangenschaft umgekommenen Geiseln aufgefordert. Außerdem müsse die Hamas ihre Waffen abgeben, verlangte Trump und drohte andernfalls mit dem Einsatz von Gewalt.
Die Terrormiliz Hamas hat die Leichen von vier weiteren getöteten Geiseln übergeben. Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen soll es mehrere Tote gegeben haben. Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen:





















