Queer-feministische Demo zieht vom Mariannenplatz nach Friedrichshain | ABC-Z

Vorabend des 1. Mai
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Queer-feministische Demo zieht vom Mariannenplatz nach Friedrichshain
In der Walpurgisnacht, dem Vorabend des 1. Mai, wird in Berlin traditionell der Protest-Fokus auf feministische Themen gelegt. Eine erste Demo gegen hohe Mieten verlief friedlich.
Am Vorabend des 1. Mai in Berlin ziehen die ersten linken Demonstrationen durch verschiedene Stadtteile.
Nach einer Kundgebung am Mariannenplatz in Kreuzberg startete am Abend die queer-feministische Demo mit dem Titel “Take Back the Night” in Richtung Friedrichshain. Etwa 2.400 Menschen sind unterwegs. Es kämen immer noch neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu, die Zahl könnte sich also im Laufe des Abends erhöhen, sagte ein Polizeisprecher kurz vor 22 Uhr am Mittwochabend.
Bislang sei alles friedlich, sagte der Sprecher. Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden. Festnahmen gab es zunächst keine. In den vergangenen Jahren war die Stimmung aggressiv und es gab auch Flaschenwürfe Richtung Polizei.
Die linken Demonstrantinnen und Demonstranten solidarisieren sich mit allen Kämpfen unterdrückter Personen weltweit und allen Formen des Widerstands, wie es im Demoaufruf heißt. Die Veranstaltung richtet sich auch gegen deutsche Waffenlieferungen und kritisierte den Umgang mit pro-palästinensischen Demonstranten.
Erste Demo im Wedding friedlich verlaufen
Unter dem Motto “Löhne erhöhen, Mieten senken, Frieden schaffen” zogen zuvor Demonstrantinnen und Demonstranten friedlich durch den Wedding, wie die Polizei mitteilte. Rund 500 Menschen hätten an der Veranstaltung teilgenommen, sagte ein Polizeisprecher dem rbb.
Um kurz nach 19 Uhr endete die Demonstration. Alles sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.
Zur Demo aufgerufen hatte die Berliner Stadtteilorganisation “Hände weg vom Wedding!”. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten unter anderem niedrigere Mieten, die sofortige Rücknahme von Kürzungen im sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bereich und ein Ende von militärischer Aufrüstung.
Daneben gibt es zum Tanz in den Mai Feiern an vielen Berliner Veranstaltungsorten, unter anderem im Mauerpark mit Konzerten und Kunstdarbietungen.
Grunewald-Demo im Eilverfahren genehmigt
Eine unter dem Motto “Umverteilung jetzt erst recht” am 1. Mai in Berlin-Grunewald geplante Kundgebung darf die Grünflächen auf dem Johannaplatz nutzen. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin am Mittwoch in einem Eilverfahren.
Die Berliner Polizei hatte die Nutzung der Grünflächen verboten und angekündigt, diese abzusperren. Dagegen wandte sich der Antragsteller. Die Absperrungen beeinträchtigten die Versammlungsfreiheit der Teilnehmenden erheblich. Der Antragsteller erwartet circa 2.000 Teilnehmende.
Dem folgte die 1. Kammer und gab dem Eilantrag statt. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.
Dutzende Veranstaltungen rund um den 1. Mai
Rund um den 1. Mai sind insgesamt mehr als 30 Veranstaltungen geplant. Am Donnerstag will die traditionelle Demonstration der Gewerkschaften am Vormittag vom Strausberger Platz zum Roten Rathaus ziehen. Ab Mittag soll es satirische Protestaktionen im Villenviertel Grunewald geben, die Polizei rechnet mit bis zu 10.000 Teilnehmern.
Abends soll um 18 Uhr die traditionelle “Revolutionäre 1. Mai-Demonstration” von linken und linksextremistischen Gruppen in Kreuzberg starten. Hauptorganisator sind pro-palästinensische und israelfeindliche Initiativen.
Die Polizei will die Demos und Kundgebungen mit rund 5.700 Einsatzkräften absichern.
Sendung: rbb224 Inforadio, 30.04.2025, 21:00 Uhr