Konsum: Kauflaune in Deutschland leicht verbessert | ABC-Z

Die Konsumstimmung in Deutschland hat sich im dritten Monat in Folge leicht verbessert. Das Konsumklima habe im Mai keinen entscheidenden Sprung machen können, teilten die Konsumforschungsinstitute GfK und NIM mit. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen hätten zwar spürbar zugelegt. Einer Studie zufolge lässt aber bei den Verbrauchern die Neigung nach, sich etwas anzuschaffen. Viele sparen stattdessen lieber. Das bremst die Konsumstimmung.
Der Konsumklima-Indikator prognostiziert für Juni 2025 im Vergleich zum Vormonat einen moderaten Anstieg um 0,9 Zähler auf -19,9 Punkte.
Ungeachtet der Bremseffekte sei das Konsumklima auf den höchsten Stand seit November 2024 geklettert – allerdings bei niedrigem Niveau im langjährigen Vergleich. “Das Niveau der Konsumstimmung bleibt überaus niedrig und die Verunsicherung der Verbraucher weiterhin hoch”, sagte NIM-Konsumforscher Rolf Bürkl.
“Die unberechenbare Zoll- und Handelspolitik der US-Regierung, Turbulenzen an den Börsen sowie Befürchtungen vor einem dritten Jahr der Stagnation in Folge sorgen dafür, dass das Konsumklima somit weiterhin schwach bleibt. Die Menschen halten es offenbar aktuell für ratsam, in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage, zu sparen”, sagte er.
Erwartungen an Einkommen gestiegen
Gestiegen sind die Erwartungen hinsichtlich des Einkommens. Gute Tarifabschlüsse, wie zuletzt im öffentlichen Dienst bei einem sich leicht abschwächenden Preisauftrieb, sorgten für ein Kaufkraftplus. So betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April die Inflationsrate 2,1 Prozent, nach 2,2 Prozent in den beiden Vormonaten. Die Anschaffungsneigung kann davon aber nicht profitieren.
Die Erwartungen der Verbraucher an die weitere wirtschaftliche Entwicklung seien allerdings derzeit recht optimistisch. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht in seinem jüngst veröffentlichten Frühjahrsgutachten dagegen von keinerlei Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr aus.
Für die Studie wurden im Zeitraum vom 1. bis zum 12. Mai 2025 insgesamt 2.000 Verbraucherinneninterviews geführt. Sie wird im Auftrag der EU-Kommission erarbeitet.