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Pullinger Seen: Eine Wasserwachtstation wäre schon sinnvoll – Erding | ABC-Z

An heißen Sommertagen am Wochenende einen Parkplatz im Naherholungsgebiet der Pullinger Seen zu ergattern, gleicht einer Glückslotterie. Den Autokennzeichen nach zu urteilen, scheint sich die ganze Bundesrepublik dort versammeln zu wollen. Zumindest in der Region hat sich herumgesprochen, dass die Parkplätze am See kostenfrei sind. Das mag ein zusätzlicher Ansporn sein, das Badewetter dort auszunutzen. Die Stadtratsfraktion der Freisinger CSU stimmt der große Ansturm von Badegästen allerdings bedenklich. Nicht jeder kann schwimmen und es fehlt nach wie vor eine Station der Wasserwacht, die dort eigentlich vorgesehen war. Eine solche ist derzeit aus Kostengründen auch nicht in Sicht, war jüngst im Bau- und Planungsausschuss des Stadtrats zu vernehmen.

Den Antrag hatte die CSU im Juli gestellt, nachdem der dritte Bauabschnitt am Westufer offiziell seiner Bestimmung übergeben worden war. Jonas Bellingrodt vom Amt für Stadtplanung trug im Ausschuss die Erkenntnisse vor, die er zusammengetragen hat. Im entsprechenden Bebauungsplan ist ein Standort für eine Station für die Wasserwacht vorgesehen. Diese befindet sich auf der nordwestlichen Liegefläche des größeren Sees, um beide, sowohl den nördlichen als auch den südlichen Weiher, im Blickfeld zu haben. Ein optimaler Standort für eine Station fehlt derzeit, weil beide Seen durch das Kieswerk räumlich getrennt voneinander sind. Also wäre eine Überwachung nur über zwei Provisorien möglich, welche nach dem Bebauungsrecht zulässig wären.

Zuständig für die Pullinger Seen sind der Erholungsflächenverein und die Stadt Freising. Der Verein bekundet auf Rückfrage durch die Stadt, dass die Errichtung einer Wasserwachtstation prinzipiell wünschenswert sei. Allein, für den Bau einer solchen fehle das Geld, weshalb es auch noch keine detaillierte Planung gebe. Insofern käme nur eine Realisierung eines anderen Trägers oder eines alternativen Finanzierungsmodells infrage. Der Erholungsflächenverein regt deshalb an zu prüfen, ob nicht eine provisorische Wasserrettung über entsprechend ausgestattete Container möglich sei.

Eine Anfrage bei der Wasserwacht hat ergeben, dass eine durchgehende, ganzjährige Besetzung einer Station weder personell machbar, noch üblich sei. Andreas Dörner, Stellvertretender Vorsitzender der Freisinger Wasserwacht, hält eine solche zumindest an den Wochenenden und Feiertagen zwischen Mitte Mai und Mitte September für sinnvoll.

Für Notfälle stehen SOS-Säulen parat

Das Ordnungsamt in Person von Stefan Klopfer weist auf die installierten Notrufsäulen hin, die seit 2022 sukzessive an den Seen installiert wurden. Damit ist ein Anruf bei den Rettungsstellen auch ohne Mobiltelefon möglich. Eine Anfrage des Ordnungsamts bei der Integrierten Leitstelle in Erding habe ergeben, dass es von 2019 an bis 2024 insgesamt 24 Einsätze an den Pullinger Seen gegeben habe. Ob diese anders verlaufen wären, wenn eine Wasserwacht zur Stelle gewesen wäre, ließe sich aus der Statistik nicht ermitteln. Anderseits seien in der Zukunft Fälle möglich, in denen eine schnellere Versorgung Verunglückter durch die Anwesenheit von Hilfskräften möglich sei.

Rein rechtlich besteht derzeit keine Pflicht für die Stadt Freising, eine Badeaufsicht zu stellen, obwohl sie sinnvoll wäre. In der Satzung sind die Pullinger Seen nicht explizit Badezwecken gewidmet. Alles in allem soll die Verwaltung jetzt prüfen, ob die Wasserrettung nicht über zwei provisorische Standorte von Containern möglich wäre.

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