Pullacher Jugendfreizeitstätte: Aus dem Keller in einen modernen Holzbau – Landkreis München | ABC-Z
Es ist ein Gewinn für die Pullacher Jugend, so viel steht fest. Auf dem gemeindeeigenen Grundstück nördlich der Margarethenstraße wird bald eine neue Jugendfreizeitstätte entstehen. Während sich der jetzige „Freiraum hoch zwei“ in der Jaiserstraße im Souterrain befindet, können sich die jungen Leute bald in einem modernen Holzbau treffen, der umgeben ist von einer Rasenspielfläche, einem Skatepark und einem Bolzplatz. Der Gemeinderat hat nun mehrheitlich die Entwurfsplanung genehmigt, obwohl der Neubau nicht ganz billig ist. Rund 14,3 Millionen Euro soll das Gebäude samt Neugestaltung der Sportanlagen nach neuesten Berechnungen kosten. Dass das im Vergleich zu früheren Schätzungen ein deutlicher Anstieg ist, gefiel nicht jedem im Gremium. „Jedes Mal gibt es neue Kosten“, sagte etwa Reinhard Vennekold (Wir in Pullach, WIP). Zu Beginn der Planungen sei die Rede von vier bis sechs Millionen Euro gewesen.
Die Pläne, die Ingo Werner vom Architekturbüro Jesse Hofmayr Werner im Gemeinderat vorstellte, sehen in dem L-förmigen Gebäude neben den Flächen für die Jugendfreizeitstätte auch Räume für die Gemeinde Pullach vor, die beispielsweise die Pfadfinder oder die Pullacher Madln nutzen können, und Räume für den Sportverein. An der Grenze zur Rasenspielfläche soll ein Nebengebäude mit Fahrradabstellplätzen entstehen. Eine Vertreterin des Landschaftsarchitekturbüros Adlerolesch stellte den Entwurf der Vorplanung für die Außenanlagen vor, den das Gremium ebenfalls billigte.
Sie sehen unter anderem nach Osten hin eine Terrasse mit Bänken vor. Es sollen klare Flächen entstehen durch eine lockere Bepflanzung. Wie Architekt Werner vorschlug, sollen aus ablauftechnischen Gründen der Bau der Freizeitstätte samt Erschließungsstraße und der Neubau der Sportanlage als zwei getrennte Bauabschnitte gesehen werden, wobei zunächst die Jugendfreizeitstätte gebaut werden soll. Von den Kosten entfallen 11,9 Millionen Euro nach der Kostenberechnung auf die Gesamtmaßnahme Jugendfreizeitstätte. Das Mehr von rund 600 000 Euro im Vergleich zur Kostenschätzung im März resultiert unter anderem aus der Gebäudeausstattung sowie Fördervorgaben im Sinne der Nachhaltigkeit. Rund 2,4 Millionen Euro entfallen – Stand 14. November 2023 – auf die Sportanlagen.
Auch wenn die große Mehrheit hinter dem Vorhaben in der Form steht, gab es Bedenken bei einigen Gemeinderäten. Cornelia Zechmeister (WIP) bezweifelte, ob es eine gute Idee ist, zuerst nur das Gebäude zu errichten. Sie fragte, ob es nicht besser sei, beim Aushub für das Gebäude auch den Aushub für die Skateanlage vorzunehmen. Sie sorgte sich, dass die Sportanlagen den Sportvereinen zu lange nicht zur Verfügung stehen könnten. Architekt Werner erläuterte, dass die geplante Reihenfolge Sinn ergebe, weil man auch Platz für den jeweiligen Aushub brauche, um ihn zu beproben. Der Zeitplan sieht vor, dass die Jugendfreizeitstätte samt Außenanlagen bis Ende 2026 fertiggestellt wird. Während der Bauzeit der Freizeitstätte soll der Betrieb auf dem Rasenspielfeld aufrechterhalten werden.
Zechmeisters Fraktionskollege Vennekold bemängelte, dass der Neubau nicht rechtzeitig bis 2026 fertig werde. Denn von dem Schuljahr an wird für Kinder im Grundschulalter schrittweise ein Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung eingeführt. Idee ist, die frei werdenden Räume der jetzigen Freizeitstätte dann für die Ganztagsbetreuung zu nutzen. Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) konnte zumindest diese Bedenken zerstreuen. Für das Schuljahr 2026/2027 könne die Gemeinde den Bedarf an Ganztagsbetreuung sicher abdecken, das funktioniere ja jetzt auch schon ganz gut, sagte sie.
Sehr viel abgewinnen kann der „gelungenen Planung“ Fabian Müller-Klug (Grüne). Die Jugendlichen würden „aus dem Keller“ nach oben in ein Gebäude mit vielen Funktionen geholt. Und bei anderen Bauten komme es schließlich auch zu Kostensteigerungen.