Puchheim und Olching: SPD bereitet sich auf Kommunalwahl vor – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Wenn im März 2026 die nächsten Kommunalwahlen in Bayern stattfinden, wird es in Puchheim und Olching neue Bürgermeister geben. Was die Bürgermeister betrifft, sind beide Städte langjährige SPD-Hochburgen. In Puchheim hat die SPD mit Jean-Marie Leone bereits ihren Rathauskandidaten nominiert, in Olching wird die Nachfolge von Andreas Magg erst in den kommenden Wochen geregelt.
In Puchheim wird SPD-Bürgermeister Norbert Seidl im März 2026 immerhin 14 Jahre im Amt sein. Schon vor einiger Zeit hatte er angekündigt nicht mehr kandidieren zu wollen. Seidl hat die SPD-Ära im Rathaus in eindrucksvoller Weise fortgesetzt. Sein Vorgänger war Herbert Kränzlein. Der regierte gleich vier Wahlperioden, also 24 Jahre lang von 1988 bis 2012 in Puchheim. Jetzt soll Jean-Marie Leone diese Erfolgsserie fortführen. Die Chancen des SPD-Fraktionssprechers im Stadtrat stehen nicht schlecht, was auch an den Gegenkandidaten oder -kandidatinnen liegen könnte. Leone ist 52 Jahre alt und arbeitet im Hauptberuf als Versicherungskaufmann. Er ist verheiratet und hat drei Kinder – drei Jungen. Der jüngste Sohn Matteo ist erst drei Jahre alt und als Nachzügler „hält er meine Frau und mich auf Trab“, so der Vater.

Seit 2006 gehört Leone dem Puchheimer Stadtrat (damals Gemeinderat) an, seit 2010 ist er Fraktionssprecher der SPD. Leone ist nicht der Typ Lautsprecher. Richtig erregt im politischen Geschäft erlebt man ihn nur selten. „Mir geht es um den Umgang mit Menschen“, sagt er und meint, dass „im Miteinander vor allem Respekt und Wertschätzung“ dominieren sollten. „Es gilt auch abweichende Meinungen zu akzeptieren“, bekräftigt Leone. Er warnt davor, sich nur „in der Blase der sozialen Medien“ zu bewegen. Puchheim steht nicht schlecht da, denkt man an die Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf, mit dem keine Kommune im Osten des Brucker Landkreises mithalten kann. Aber es gibt auch Probleme. Es sei laut Leone nicht nachzuvollziehen, dass die Fertigstellung des Bahnhofs erst für 2037 geplant ist. Der SPD-Kandidat ist spürbar verärgert: „Noch 13 Jahre warten müssen, bis der Bahnhof barrierefrei wird, das kann doch nicht sein.“ Auch die sogenannte Planung des Stadtmittezentrums und dessen Umsetzung lassen auf sich warten. Seit 20 Jahren wird daran schon gearbeitet und geplant.
Anknüpfen an die gute Arbeit seiner beiden SPD-Vorgänger will Leone beim Wohnungsbau. Hier hat die eigene Wohnraumentwicklungsgesellschaft (WEP) der Stadt seit 2018 einiges geleistet. Insgesamt sind mehr als 200 Wohnungen im städtischen Eigentum. „Den Bestand sollten wir ausbauen“, fordert der SPD-Bürgermeisterkandidat und „Wohnraum zu fairen Preisen schaffen“. Anders ließen sich der Wohnungsmarkt und die Mietpreise auch in Puchheim nicht beeinflussen. Ein weiteres Wohngebiet an der Alpenstraße ist seit vielen Jahren in der Diskussion und Vorplanung. „Da sollten wir auch weiterkommen“, so Leone. Gegenkandidaten aus der CSU und von den Grünen sind bisher nicht nominiert worden. Sehr profiliert hat sich dort zuletzt auch niemand. Besonders die CSU möchte natürlich 2026 nach dann 38 Jahren ohne das Bürgermeisteramt wieder den Chef oder die Chefin im Rathaus stellen. Leone ist auch außerhalb der Politik kampferprobt. Hat er doch als Fan der Münchner Löwen immer noch eine Dauerkarte. „Ich bin also auch hart im Nehmen“, sagt er schmunzelnd.

In Olching bewirbt sich Bürgermeister Andreas Magg 2026, nachdem er 18 Jahre im Amt gewesen sein wird, um den Landratsposten. Ob er den Amtsinhaber Thomas Karmasin (CSU) – dann seit 32 Jahren tätig – vom Thron stürzen kann? Die Kandidatensuche der Olchinger SPD für den Bürgermeisterposten dauert noch. „Wir werden wohl ein Jahr vor den Wahlen, also bis März nächsten Jahres, jemanden nominieren“, kündigt der Ortsvorsitzende Fabian Greim an. Auch die CSU und die Grünen haben noch niemanden zum Kandidaten gekürt. Bei der CSU wird fest mit Maximilian Gigl gerechnet, von den Olchinger Grünen ist noch nichts durchgedrungen.