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PSG in der Champions League – als Kollektiv reif für den Titel | ABC-Z

Stand: 08.05.2025 13:09 Uhr

Paris Saint-Germain hat sich von allen galaktischen Superstars verabschiedet – und steht womöglich auch deshalb im Finale der Champions League.

Nach dem geglückten Finaleinzug meldete sich auch Nasser Al-Khelaifi zu Wort, der Präsident von Paris Saint-Germain: “Wir sind sehr stolz, wir haben gezeigt, dass wir eine große Mannschaft sind“, sagte Al-Khelaifi und sendete eine klare Botschaft fürs Finale aus: “Es ist noch nicht vorbei.”

Der PSG-Präsident, der inzwischen bis in die UEFA-Exekutive aufgerückt ist, steht für den Aufstieg von PSG, aber auch für den schlechten Ruf, den der Klub beim Traditionspublikum genießt: Als Aushängeschild und Fußball-Filiale des Emirats Katar, das weiter nach Macht im internationalen Fußball strebt.

Kein Messi, kein Neymar, kein Mbappé – PSG im Finale der Champions League

Über Jahre hat die katarische Klubführung Milliarden in den Klub aus Paris gepumpt, und Unsummen für Megastars, ohne dass der ersehnte Erfolg, die Champions-League-Trophäe, an die Seine kam. Höhepunkt war der beinahe obszön anmutende “Dreizack” aus Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé – Sinnbild für eine gierige, aber erfolglose Klubpolitik.

Im vergangenen Sommer verabschiedete sich mit Mbappé der letzte der “galaktischen” Superstars aus Paris. Seitdem ist viel über eine neue Zeitrechnung bei PSG geschrieben worden, wie Trainer Luis Enrique endlich ein wirklich funktionierendes Team zusammenstellen konnte, ohne auf kapriziöse Superstars Rücksicht nehmen zu müssen.

PSG unter Luis Enrique – ein starkes Kollektiv

Es ist beileibe nicht so, dass PSG mit einer jungen, wilden Talentauswahl ins Finale der Königsklasse gestürmt ist. In der Offensive wirbeln immer noch Ausnahmekönner wie der wiedererstarkte Ousmane Dembélé und der auch immerhin 70 Millionen Euro teure Khvicha Kvaratskhelia. Im Mittelfeld gibt neben Vitinha und Joao Neves der torgefährlich Fabián den Ton an. Der Spanier, heimlicher Star der EM, sorgte auch für das wichtige Führungstor im Halbfinal-Rückspiel gegen Arsenal.

Aber insgesamt hat Coach Enrique ein taktisch hervorragend eingestelltes, starkes Kollektiv installiert, mit einer stabile 4-3-3-Grundausrichtung. Das gleiche System, das auch die spanische Nationalelf überwiegend bei Ballbesitzphasen spielt, eine der früheren Stationen des PSG-Trainers.

Dass Paris im Halbfinale auch den extrem spielstarken FC Arsenal über zwei Spiele in Schach halten konnte, lag am Ende aber auch an ihrem überragenden Torhüter, Gianluigi Donnarumma, der schon im Hinspiel in London den knappen 1:0-Sieg festhielte. Als “Gigio, der Dritte, König von England” wurde der Italiener von der Pariser Presse gefeiert, weil er zuvor schon in den K.o.-Spielen gegen Liverpool und Aston Villa das Weiterkommen gesichert hatte.

Auch im EM-Finale 2021 gegen England war er im Elfmeterschießen der Held, daran fühlte sich Donnarumma nach dem Finaleinzug mit PSG erinnert: “Die Mannschaft steht eng zusammen. So haben wir mit Italien die Europameisterschaft gewonnen”, sagte Donnarumma und sprach von einem “veränderten Spirit” bei PSG. Klar vermisse er Mbappé, denn “er ist einer der besten Spieler der Welt”, sagte Donnarumma, betonte aber auch: “Wir treten jetzt viel mehr als ein Team auf. Wir spielen füreinander.”

Dies sei das Werk des Trainers, sagte auch Torschütze Achraf Hakimi, Spieler des Spiels gegen Arsenal. “Er hat fantastische Arbeit geleistet. Er hat ein Team aufgebaut, hinter den Kulissen hart gearbeitet, er ist ein Genie.”

PSG hat es damit zum zweiten Mal ins Endspiel der Champions League geschafft. Nachdem sie 2020 sie im verkürzten Finalturnier, vor Corona-Geisterkulisse, gegen den FC Bayern verloren, fühlt es sich nun wie das erste echte Endspiel an. Ihr Coach Luis Enrique weiß, wie man das größte Finale im Weltfußball gewinnt, vor genau zehn Jahren führte er den FC Barcelona zum Champions-League-Sieg: “Das Ziel ist, Geschichte zu schreiben und als Erster diese heiß ersehnte Trophäe bei PSG zu gewinnen.”

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