Gesundheit

PSA-Test oder Abtasten? So funktioniert die Vorsorge |ABC-Z

Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es für die Prostata?

Wie bei allen Krebserkrankungen gilt auch bei der Prostata: Je früher Tumore entdeckt werden, desto besser sind die Heilungschancen. In Deutschland ist die Prostatavorsorge auf zwei Wegen möglich, die auch kombiniert werden können. Zum einen gibt es eine Tastuntersuchung. Dabei tastet der Arzt mit einem Finger durch den Enddarm die Prostata ab, um Veränderungen bei Größe, Form oder Konsistenz festzustellen. Daneben gibt es noch den PSA-Test, eine Blutuntersuchung. Dabei wird im Blut das prostataspezifische Antigen (PSA) gemessen, ein Eiweiß, das nur in der Pros­tata gebildet wird. Liegt dieser Wert über der Norm, kann das ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, da Krebszellen mehr von diesem Antigen produzieren als gesunde Zellen. Wichtig zu wissen: Im Laufe des Lebens eines Mannes wächst die Prostata. Dabei kann es zu einer gutartigen Vergrößerung kommen, die nicht gefährlich ist, aber etwa zu Beschwerden beim Wasserlassen führen kann. Auch in solchen Fällen kann der PSA-Wert steigen, ohne dass eine Gefahr besteht.

Wann sollten Männer zur Vorsorge gehen?

Hierzulande wird Männern ab 45 Jahren empfohlen, jährlich die Prostata vom Hausarzt oder Urologen abtasten zu lassen. Diese Kosten übernimmt die Krankenkasse. Wer zusätzlich ei­nen PSA-Test machen lassen will, muss das in der Regel selbst bezahlen. Die Kosten belaufen sich auf um die 30 Euro. Bei sehr konkretem Krebsverdacht zahlt auch die Kasse. Eine Vorsorge, die Bluttest und Abtasten kombiniert, wird von Ärzten durchaus empfohlen, besonders bei Männern, die etwa durch eine familiäre Vorbelastung ein höheres Risiko haben.

Warum wird über den PSA-Test immer wieder diskutiert?

Der PSA-Test ist ein Streitthema unter Ärzten und Wissenschaftlern. Der Test ist nicht spezifisch, da der PSA-Wert auch aus anderen Gründen als einer Krebserkrankung steigen kann. PSA, so sagen Mediziner, sei kein Tumormarker, sondern in erster Linie ein Organmarker. Daher besteht die Sorge, dass es zu Überdiagnosen, unnötigen psychischen Belastungen oder Nebenwirkungen von Untersuchungen kommen könnte, wenn der Wert erhöht ist und Konsequenzen eingeleitet werden. Für den Test spricht jedoch, dass er im Fall von Krebs sehr früh einen Hinweis gibt. Wird der Krebs dann direkt entdeckt und behandelt, sind die Heilungschancen sehr gut – bis hin zur Reduktion der Sterblichkeit bei regelmäßigen Tests. Da viele Männer vor der Tastuntersuchung zurückschrecken und oft gar nicht zum Arzt gehen, werden gerade neue Leitlinien verfasst. Sie weisen der Tastuntersuchung in Zukunft weniger Bedeutung zu, um Männer zur Vorsorge zu motivieren und weil durch eine reine Tastunter­suchung viele Fälle übersehen werden und die Aussagekraft auch vom Können des Untersuchers abhängt. Die Blutuntersuchung soll hingegen gestärkt und bei erhöhtem PSA-Wert, gerade wenn er wiederholt auftritt oder über wenige Monate stark ansteigt, durch eine MRT-Untersuchung der Prostata überprüft werden, die kaum Nebenwirkungen hat.

Wie viele Männer nehmen die Vorsorgeuntersuchung wahr?

Die Vorsorge wird von Männern deutlich weniger angenommen als bei Frauen die Vorsorge bei Brustkrebs. Laut offiziellen Zahlen soll die jähr­liche Teilnahme an der Tastunter­su­chung bei Männern ab 45 Jahren bei rund 20 bis 30 Prozent liegen. Beim PSA-Test sollen es unter 20 Prozent sein. Da dieser jedoch privat bezahlt werden muss, sind die Zahlen nicht zuverlässig erfasst.

Wie viele Männer erkranken an Prostatakrebs?

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Jährlich werden rund 70.000 Neudiagnosen gestellt. Meist erkranken Männer im höheren Alter. Insgesamt nimmt die Diagnose weltweit zu. Experten erklären dies mit besseren Diagnosemöglichkeiten und einer gestiegenen Lebenserwartung.

Wie kann ich mich schützen?

Die Ursache für Prostatakrebs ist nicht bekannt, man kennt aber Risikofaktoren. Zu ihnen zählen: Alter, familiäre Vorbelastung, eventuell Hormonveränderungen, Übergewicht und ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung.

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