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Prognose gesenkt, maues 2025: Bayer erwartet immer weniger – Agrarsparte drückt | ABC-Z


Prognose gesenkt, maues 2025

Bayer erwartet immer weniger – Agrarsparte drückt

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Der Pharma- und Agrarkonzern Bayer schreibt im Sommer einmal mehr tiefrote Zahlen. Vor allem die Agrarsparte zieht den DAX-Konzern hinunter – dieses Mal ist es das Lateinamerika-Geschäft. Beim Thema Monsanto gibt es nichts Neues. Der Blick auf das nächste Jahr sorgt nicht für Jubel. Die Aktie bricht ein.

Prognosesenkung, Abschreibungen und keine Fortschritte im Rechtsstreit um Glyphosat: Das lahmende Agrargeschäft zieht Bayer immer stärker nach unten. Der Pharma- und Agrarkonzern senkte zum zweiten Mal seine Prognose für dieses Jahr und erwartet auch 2025 keine Besserung. “Insgesamt haben wir für kommendes Jahr eher gedämpfte Erwartungen in Bezug auf Umsatz und Ergebnis, und Letzteres wird voraussichtlich zurückgehen”, kündigte Finanzchef Wolfgang Nickl an. Damit droht dem Traditionsunternehmen aus Leverkusen das dritte Jahr in Folge mit sinkenden Ergebnissen.

Bayer 21,57

Bayer-Aktien brach um zwölf Prozent auf ein 20-Jahres-Tief ein. Seit Sommer 2018 ist Bayers Börsenwert von knapp 92 Milliarden Euro auf zuletzt nur noch circa 21 Milliarden Euro gesunken. Im Jahr 2015 – also bevor die Monsanto-Übernahme 2016 eingeleitet wurde – war Bayer zwischenzeitlich der wertvollste Konzern Deutschlands, damals war er rund 120 Milliarden Euro wert.

Im Agrarbereich, den Bayer 2018 mit der milliardenschweren Monsanto-Übernahme erheblich ausgebaut hatte, ist die Marktentwicklung schlechter als erwartet – insbesondere in Lateinamerika, wie Vorstandschef Bill Anderson einräumen musste. Finanzchef Nickl kündigte “beschleunigte Kosten- und Effizienzmaßnahmen” an, ohne Details zu nennen.

In der Agrarsparte CropScience fielen im dritten Quartal vor allem wegen der schlechteren Geschäftsaussichten Wertminderungen von fast 3,8 Milliarden Euro an. Bayer schrieb deshalb erneut einen Verlust von 4,2 Milliarden Euro nach einem Minus von 4,6 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Im kommenden Jahr dürften zusätzliche regulatorische Herausforderungen und der Preisdruck durch Nachahmerprodukte das Pflanzenschutzgeschäft belasten.

Unverändert steht Anderson zudem unter Druck, die Rechtsstreitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat und die Chemikalie PCB in den USA endlich in den Griff zu bekommen. Die Zahl der angemeldeten Klagen wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat stieg zuletzt um rund 5000 auf insgesamt etwa 177.000, noch stehen für 63.000 Ansprüche Einigungen aus. Um das Thema endlich vom Tisch zu bekommen strebt der Konzern erneut eine Prüfung durch das Oberste Gericht der USA an, nachdem er dort 2022 abblitzte. Bei einer Annahme eines Falls durch den Supreme Court hofft Bayer auf eine Entscheidung in der Sitzungsperiode 2025-2026. “Außerhalb der Gerichtssäle gibt es Bewegung bei Politikern, Landwirten und anderen Interessengruppen, die sich für mehr Rechtssicherheit für amerikanische Landwirte einsetzen”, sagte Anderson.

Für das laufende Jahr erwartet Bayer nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 10 Milliarden bis 10,3 Milliarden Euro. Bislang lag die Spanne bei 10,2 Milliarden bis 10,8 Milliarden. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis schon um gut 13 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro gefallen. Der Umsatz soll sich nun auf 45,5 Milliarden bis 47,5 (bisher: 46 bis 48) Milliarden Euro belaufen.

Im Sommerquartal schnitt der Aspirin-Hersteller schlechter ab als von Analysten erwartet. Das bereinigte Ergebnis fiel von Juli bis Ende September um mehr als ein Viertel auf knapp 1,3 Milliarden Euro – weniger als von Analysten erwartet. Der Umsatz sank um 3,6 Prozent auf knapp unter zehn Milliarden Euro; währungsbereinigt stand ein Plus von 0,6 Prozent zu Buche.

Seit Jahresbeginn hat der Konzern nach eigenen Angaben 5500 Stellen gestrichen. Mit dem Organisationsmodell Dynamic Shared Ownership, das Anfang des Jahres vorgestellt worden war, will Anderson Bürokratie und Hierarchien abbauen und den einzelnen Teams in den verschiedenen Bereichen des Konzerns mehr Verantwortung geben. Bis 2026 erwartet sich der Konzern davon dauerhafte Einsparungen von 2 Milliarden Euro.

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