Profi-Debüt mit 37: KSC-Stümer schreibt sein eigenes Fußball-Märchen | ABC-Z
Wenn die „Gänsehaut Gänsehaut hat“: Dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verwirklichen, beweist Dominik Salz. Der Stürmer des KSC feiert im stolzen Fußballer-Alter von 37 Jahren sein Profi-Debüt. Doch jetzt wartet laut Trainer Eichner wieder zur seine richtige Arbeit auf ihn.
Im Amateurfußball haben Spieler, die noch Lust am Kicken haben, deren Körper ihnen aber signalisiert, dass sie nicht mehr die Allerjüngsten sind, die Wahl: Mit 32 Jahren können sie aus dem Herren- in den Seniorenbereich wechseln. Es geht auf dem Platz etwas gemächlicher zu, nicht jeder Sprint wird mehr voll durchgezogen.
Dominik Salz aus der zweiten Mannschaft des Karlsruher SC hätte sich schon vor fünf Jahren für die gemütliche Variante des Fußballs entscheiden können. Machte er aber nicht, und wurde dafür am vergangenen Samstag belohnt. Der Stürmer feierte beim 3:2 des KSC gegen Greuther Fürth sein Profi-Debüt – im stolzen Fußballer-Alter von 37 Jahren.
KSC-Trainer Christian Eichner wechselte Salz in der Nachspielzeit ein. Die Statistik listet zwei Sprints, sechs intensive Läufe und eine Laufdistanz von 500 Metern für ihn auf. Salz sicherte den Sieg seines Teams und damit 100 Prozent seiner Profispiele gewonnen. „Meine Gänsehaut hatte Gänsehaut“, sagte Salz den „Badischen Neuesten Nachrichten“.
Natürlich griff auch der KSC das Debüt des Spätberufenen nach dem Spiel sofort auf. „An alle unter 37: Ihr habt noch ein bisschen Zeit! Glückwünsche an Dominik Salz zum Debüt in der 2. Bundesliga“, schrieb der Klub auf X. Salz spielt eigentlich in der zweiten Mannschaft des Karlsruher SC in der Verbandsliga Nordbaden. Seine vorherigen Stationen hießen etwa Sonnenhof Großaspach, SGV Freiberg, TSV Grunbach und 1. CfR Pforzheim.
„Er ist jetzt nicht 18 – er ist auch berufstätig“
Er hat mehr als 268 Spiele (129 Tore) in der Oberliga absolviert, ein Profispiel war ihm bis zum Samstag vergönnt. Doch weil Luca Pfeiffer ausfiel, entschied sich Eichner, den 37-Jährigen in den Profikader zu berufen.
„Ich kenne ihn ja schon ewig, ohne dass wir uns so richtig kennen“, sagte der Coach. Sachlich begründete er, warum er Salz mitnahm und einwechselte. „Es ist einfach ein Spieler, der für bestimmte Momente mal da sein kann. Er kann, wenn du zurückliegst einen Kopfball rein wuchten, kann hinten einen raus köpfen – je nachdem wie es steht. Attackiert alles, was nicht relativ schnell verschwunden ist“, erklärte Eichner. „Das sind grundsätzlich Attribute, die die zweite Liga herzlich willkommen heißt“, so der Coach: „Er ist jetzt nicht 18 – er ist auch berufstätig. Da kann er sich nächste Woche etwas einfallen lassen.“
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