Pro-Palästina Mob wütet in Kreuzberg | ABC-Z
Berlin. Am Freitagabend zogen Aktivisten durch den Bezirk. Die Polizei forderte unter anderem ein Hubschrauber an, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Feuer auf der Straße, Parolen mit Bezug zum Nahost-Konflikt und Angriffe auf Einsatzwagen der Polizei: Am Freitagabend sind pro-palästinensische Aktivisten durch Kreuzberg gezogen und haben für einen größeren Polizeieinsatz gesorgt. Wie die Berliner Polizei auf Nachfrage mitteilte, wütete die größere Personengruppe ab 22 Uhr auf der Skalitzer Straße in Berlin-Kreuzberg. Dort haben sie eine Baustelle zerstört, Baken umgeworfen, E-Scooter auf die geworfen und ein Toilettenhäuschen angezündet. Dabei riefen sie einem Polizeisprecher zufolge unter anderem „Palästina“.
Anschließend ging der Mob auf die Falkensteinerstraße. Hier kam es laut Polizeisprecher zu einem Angriff auf einen Einsatzwagen der Polizei. Verletzt wurde dabei den weiteren Angaben zufolge aber niemand. Um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, hatten die Beamten auch einen Polizeihubschrauber zur Unterstützung angefordert. Noch im Laufe des Abends setzte die Polizei einen Teil der Aktivisten fest und kontrollierte die Personalien, Festnahmen gab es dabei aber nicht. Die Polizei ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruch.
Festnahmen auch bei einer Versammlung am Potsdamer Platz
Am frühen Abend sorgte bereits eine Versammlung mit Bezug zum Nahostkonflikt für Aufruhr. Gegen 18 Uhr fand eine Versammlung unter dem Namen „Gegen den Israelischen Genozid-Apparat in Gaza und Libanon“ auf dem Potsdamer Platz statt. 140 Einsatzkräfte der Polizei waren den Angaben zufolge vor Ort. Aufgrund technischer Probleme verschob sich der Beginn der Kundgebung allerdings um eine halbe Stunde. In dieser Zeit nahm die Polizei einen 21-Jährigen fest, der als Tatverdächtiger eines Angriff auf einen Polizisten bei einer Versammlung Ende Juni identifiziert wurde.
Gegen 18.30 Uhr startete die Versammlung mit rund 170 Teilnehmern und wuchs in der Folge auf 250 Teilnehmer an. Im Verlauf des Abends skandierten die Teilnehmer trotz Auflagen und Beschränkungen verbotene Parolen. Daraufhin setzte die Polizei einige Personen fest. Ein Teilnehmer warf eine Flasche in Richtung der Einsatzkräfe und wurde anschließend festgenommen.
Zwei Einsatzkräfte verletzt – 12 Strafermittlungsverfahren
Gegen 20.15 Uhr verließen erste Teilnehmer die Versammlung. Die verbliebenen Demonstranten versuchten laut Polizei den Kundgebungsort in Richtung Bahnhof Potsdamer Platz geschlossen zu verlassen. Das wurde durch Einsatzkräfte unterbunden. Über Lautsprecher wiesen die Beamten daraufhin, dass der Abstrom lediglich einzeln oder in Kleingruppen stattfinden könne. Die Stimmung wurde dadurch emotionaler, die Versammlungsleiterin hatte keinen sichtbaren Einfluss auf die Teilnehmer. Deshalb entschied der Polizeiführer die Kundgebung gegen 20.30 Uhr zu beenden.
Im weiteren Verlauf kam es zu weiteren Festnahmen, unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und des tätlichen Angriffs. Zudem wurde ein Bus der Linie M 41 gestoppt, weil ehemalige Versammlungsteilnehmende in diesem strafbare Parolen skandierten. Insgesamt leitete die Polizei zwölf Strafermittlungsverfahren ein. Im Rahmen der Kundgebung wurden zwei Einsatzkräfte verletzt. Beide konnte im Dienst bleiben.