Private Mondsonde „Athena“ beim Aufsetzen umgekippt | ABC-Z

Die Sonde „Athena“ des texanischen Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines ist auf dem Mond gelandet. Allerdings könnte sie beim Aufsetzen umgekippt sein. „Wir glauben nicht, dass wir in der korrekten Haltung auf der Mondoberfläche sind“, sagte Unternehmenschef Steve Altemus am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz, wenige Stunden nachdem das Landegerät auf dem Mond aufgesetzt hatte. Damit könnten die Stromerzeugung mit Solarzellen und die Kommunikation mit der Sonde und damit die gesamte Mission gefährdet sein.
Die Landung von „Athena“ war für 18.32 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf dem Südpol des Mondes geplant. Zwanzig Minuten später sagte Unternehmenssprecher Josh Marshall: „Athena ist auf der Oberfläche des Mondes. Wir versuchen herauszufinden, in welchem Winkel sich das Gerät befindet“, sagte Marshall, bevor die Liveübertragung beendet wurde. Wissenschaftler im Kontrollzentrum von Intuitive Machines in Houston versuchten bis zuletzt, die Daten auszuwerten. Livebilder von der Sonde im Landeanflug waren selbst nicht zu sehen.
Das Unternehmen Intuitive Machines aus Houston im US-Bundesstaat Texas hatte vor einem Jahr als erste Privatfirma das Landegerät „Odysseus“ auf den Mond gebracht. Die Sonde war bei der Landung im Februar 2024 ebenfalls umgekippt, was die Mission vorzeitig beendete. Das könnte auch „Athena“, der Nachfolgemission von „Odysseus“, drohen.
Geplante Experimente auf der Kippe
Das Missionsziel von „Athena“ – die Sonde war am 27. Februar an Bord einer Falcon-9-Rakete von Space X gestartet – sollte der Test verschiedener Technologien, mit denen künftige bemannte Mondmissionen unterstützt werden könnten, darunter sind ein System zum Bohren nach Eis, ein Experiment zum 4G-Mobilfunk und die in Deutschland entwickelte hüpfende Drohne „Grace Hopper“.
Das Fluggerät hätte laut Plan in einen dauerhaft im Schatten liegenden Mondkrater hopsen. Wegen der fehlenden Atmosphäre auf dem Mond ist die traditionelle Form des Fluges dort nicht möglich. Hüpfende Geräte könnten daher eine wichtige Rolle bei der Erkundung der Mondoberfläche spielen. Ob die Drohne aktiviert werden kann ist derzeit offen.
Der Erfolgsdruck auf Intuitive Machines ist hoch, nachdem am Sonntag die Drohne „Blue Ghost“ des texanischen Rivalen Firefly Aerospace erfolgreich auf dem Mond gelandet war. Beide Missionen sind Teil eines milliardenschweren Programms der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, mit dem Privatunternehmen in die Vorbereitung künftiger bemannter Mondmissionen eingebunden werden sollen.
Seit dem Amtsantritt von Donald Trump gibt es allerdings Spekulationen, dass das Mondprogramm der NASA gekürzt oder gar gestrichen werden könnte. Trump und sein enger Berater, der private Raumfahrtunternehmer und Milliardär Elon Musk, verfolgen stattdessen das Ziel, Menschen zum Mars zu bringen.