Pressefreiheit: Saudi-Arabien richtet Journalisten hin | ABC-Z

In Saudi-Arabien ist ein bekannter Journalist getötet
worden. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Associated Press (AP).
Demnach soll es sich um Turki al-Jasser handeln.
Al-Jasser war bereits
2018 wegen Terrorismus- und Hochverratsvorwürfen verurteilt worden. Die saudi-arabischen Behörden warfen ihm vor, auf der Nachrichtenplattform X Korruptionsvorwürfe gegen die saudische Königsfamilie verbreitet und vermeintlich Tweets über militante Gruppen und Extremisten veröffentlicht zu haben.
Zwischen 2013 und 2015 verfasste Al-Jasser Artikel auf seinem persönlichen Blog. Unter anderem berichtete er über den Arabischen
Frühling, Frauenrechte sowie Korruption.
Al-Jasser soll bereits am Samstag hingerichtet worden sein, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Zuvor hatte das höchste Gericht des Landes die Todesstrafe bestätigt.
Im vergangenen Jahr sind laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International weltweit mehr als 1.500 Menschen hingerichtet worden. Das sind so viele, wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Unter den drei Ländern, die die meisten Todesstrafen vollstrecken, ist auch Saudi-Arabien. Allein im Iran
waren es laut Amnesty mindestens 972
Hinrichtungen, in Saudi-Arabien 345. Demnach wird die Todesstrafe in
beiden Ländern eingesetzt, um politisch Andersdenkende zum Schweigen zu
bringen.
2018, das Jahr, in dem Al-Jasser verhaftet wurde, war auch der
Regimekritiker Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Zunächst hatte das saudische Königshaus noch beteuert, nichts
mit dem Verschwinden Khashoggis zu tun zu haben. US-Geheimdienste kamen
damals zu dem Schluss, dass der saudische Kronprinz den Auftrag zur Tötung gegeben hatte.