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Präsidentschaftswahl in Honduras: Nur wenige Tausend Stimmen Unterschied – Probleme bei Auszählung – Politik | ABC-Z

Bei der Präsidentschaftswahl in Honduras zeichnet sich ein äußerst knapper Ausgang ab. Der zentristische Kandidat Salvador Nasralla lag nach Auszählung von 80,29 Prozent der Stimmen mit 40,23 Prozent knapp vor dem konservativen Nasry Asfura mit 39,69 Prozent, wie die Wahlbehörde mitteilte. Der Abstand betrage weniger als 14 000 Stimmen. Die Kandidatin der regierenden linken Libre-Partei, Rixi Moncada, lag mit 19,01 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Honduras stoppte die Veröffentlichung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl am Mittwoch erneut. Eine Wahlbeamtin bezeichnete den unangekündigten Stopp wegen Systemwartung als unentschuldbar. Die Auszählung dauert bereits seit Sonntag an. In Honduras wird der Präsident in nur einer Wahlrunde bestimmt – der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt.

Bereits am Dienstag hatte es Verzögerungen bei der Auszählung gegeben. Die Wahlbehörde bat die Bevölkerung um Ruhe, während sie versuchte, einen Systemausfall zu beheben, der dazu führte, dass etwa 20 Prozent der Stimmen bis dato nicht ausgezählt waren. Zuvor hatte die Behörde die Situation als technisches Unentschieden bezeichnet und angekündigt, die Stimmen müssten per Hand gezählt werden. Der Ausfall des Systems führte auch zu Problemen mit der Webseite, auf der die Ergebnisse in Echtzeit aktualisiert werden sollten, was die Spannungen erhöhte.

US-Präsident Trump unterstützt Asfura

Das knappe Rennen wird von Betrugsvorwürfen und der Einmischung von US-Präsident Donald Trump überschattet, der Asfura unterstützt und ohne Belege von Wahlbetrug spricht. Trump hatte am Montag auf seiner Plattform Truth Social gedroht: „Wenn sie das tun, wird es die Hölle zu bezahlen geben! Die Menschen in Honduras haben am 30. November in überwältigender Zahl gewählt.“ Wahlbeobachter der EU und der Organisation Amerikanischer Staaten riefen zu Ruhe und Geduld auf. Die amtierende Präsidentin Xiomara Castro von der Libre-Partei durfte laut Verfassung nicht erneut kandidieren.

Die Wahl hat zudem eine geopolitische Dimension, da beide führenden Kandidaten, Asfura und Nasralla, eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Taiwan in Aussicht gestellt haben. Diese waren 2023 abgebrochen worden. Ein solcher Schritt wäre für China der größte diplomatische Rückschlag in der Region seit Jahrzehnten. Taiwans Außenminister Lin Chia-lung sagte am Mittwoch in Taipeh, man werde sich aktiv um den Wahlsieger bemühen. „Wir freuen uns auch darauf, dass Taiwan und Honduras nach dieser Wahl in der Lage sein werden, diplomatische Beziehungen auf der Grundlage von Gleichheit und gegenseitigem Nutzen aufzubauen“, sagte er.

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