Polizei meldet 200 Festnahmen – Video zeigt Ausmaß | ABC-Z

Am Mittwoch demonstrieren in Frankreich zahlreiche Gruppen inmitten der Regierungskrise. Die Proteste richten sich in erster Linie gegen die geplante Sparpolitik der Regierung, einige Gruppen setzen offenbar auch auf Sachbeschädigung und Gewalt. Bereits am Vormittag sind knapp 200 Menschen festgenommen worden. Innenminister Bruno Retailleau sprach von Angriffen auf Polizisten, Sabotageaktionen an Stromkabeln und einem abgebrannten Bus. Es habe etwa 50 Einsätze gegeben, um Blockaden aufzulösen. Die Pariser Polizei teilte mit, dass im Großraum der Hauptstadt 132 Menschen festgenommen wurden.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Auf Videos waren Ausschreitungen zu sehen. Medien berichteten von mehreren Straßenblockaden sowie Blockaden an Oberschulen und bei Bus- und Straßenbahndepots. Innenminister Retailleau meinte, es handle sich nicht um eine Bürgerbewegung, sondern die Bewegung sei von Linksextremen vereinnahmt worden.
🚨 NATION EN FEU 🚨
🔥 À peine 8h45 et déjà deux groupes de manifestants se sont rassemblés !
⚡ Ça explose dès le matin, Paris est en ébullition.
👉 Rien n’arrête la colère, ça ne fait que commencer.#10septembre pic.twitter.com/zT4jP2W77n— Bloquons Tout ! – 10 Septembre 2025 (@bloquonstout) 10. September 2025
Proteste in Frankreich: Dezentral und unübersichtlich
Die Proteste unter dem Motto „Lasst uns alles blockieren“ („Bloquons tout“) richten sich vor allem gegen die seit längerem angekündigten Sparpläne. Die Behörden sind in Alarmbereitschaft, rund 80.000 Sicherheitskräfte sind mobilisiert. Welches Ausmaß die Proteste über den Tag noch annehmen werden, ist ungewiss.
Bereits in der Nacht zu Mittwoch gingen mehrere Demonstranten auf die Straße
© Getty Images | Tom Nicholson
Unklar ist auch, wer genau ursprünglich hinter dem Aufruf steckt. Die Protestaufforderungen erfolgen dezentral, viele verschiedene Seiten wollen ihrem Ärger Luft machen. Unter anderem Linke, Gelbwesten-Gruppierungen und Gewerkschaften wie etwa die der Eisenbahner riefen zum Protest auf. Die Blockaden erfolgen zwei Tage nach dem Fall der bisherigen Mitte-Rechts-Regierung bei einer Vertrauensfrage und kurz nach der Ernennung des bisherigen Verteidigungsministers Sébastien Lecornu zum neuen Premier.
lro/dpa