Polizei hetzt Hunde auf Demonstranten: Für Martin Rütter „kompletter Wahnsinn“ | ABC-Z
Martin Rütter äußert sich fassungslos über den Umgang mit Polizeihunden in einem aktuellen Instagram-Post. In einem Video, das ihm mehrfach zugeschickt wurde, kritisiert er scharf das Verhalten der Beamten.
Martin Rütter (54), Deutschlands bekanntester Hundetrainer, ist für seine klare Meinung und sein Engagement im Tierschutz bekannt. Mit seiner Expertise und Leidenschaft setzt er sich für das Wohl von Hunden ein und teilt regelmäßig Inhalte auf seinem Instagram-Kanal.
Martin Rütter ist völlig fassungslos über Umgang mit Polizeihunden
Doch was er jetzt zu sehen bekam, macht den Hundeprofi völlig fassungslos! Auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte er ein Video, in dem er ein erschütterndes Polizeivideo analysiert, das ihm „hunderte Male zugeschickt“ wurde. Dabei spart Rütter nicht mit Kritik an der Vorgehensweise der Einsatzkräfte im Umgang mit ihren Hunden.
Das Video zeigt eine Demonstration gegen den AfD-Parteitag in Riesa. Polizisten setzen ihre Diensthunde gegen protestierende Menschen ein. In einer verstörenden Szene sind zwei Beamte zu sehen. Einer von ihnen nimmt seinen Hund und drückt ihn kurz in Richtung des Demonstranten. Das Tier beißt nicht zu, der Mann rückt dennoch einen Schritt zurück, diskutiert anschließend mit den Beamten.
„Völliger Blödsinn“: Martin Rütter kritisiert Polizisten
Hunde-Profi Martin Rütter, der ausdrücklich betont, die gesamte Situation nicht bewerten zu können, da er nicht vor Ort war, nimmt jedoch den Umgang mit den Hunden scharf ins Visier. Nach dem Abspielen des Videos sagt er: „Okay, wir sehen, dass die Hunde gestresst sind. Wir sehen Menschen, die gestresst sind. Und vor allen Dingen einen Menschen, der null Komma null in der Lage ist, den Hund zu händigen.“
Er kritisiert, dass der Hund im Vordergrund schlecht ausgebildet sei. „Weder packt er zu, als er das Signal bekommt, noch ist er gut abrufbar“, so Rütter. Der Beamte gehe laut Rütter in seiner Hilflosigkeit so weit, den Hund zu würgen und ihn wiederholt gewaltsam gegen Menschen zu schubsen.
In einem besonders dramatischen Moment wird der Hund so heftig zurückgerissen, dass er über eine Leitplanke knallt. Rütters Urteil: „Das ist natürlich kompletter Wahnsinn. Also das Wegreißen des Hundes am Hals ist völliger Blödsinn und überhaupt nicht geeignet“.
Martin Rütter ist entsetzt: „Das ist starker Missbrauch von Tieren“
Auch der zweite Hund bzw. der Hundehalter im Video kommt bei Rütter nicht besser weg. Laut ihm ist das Tier so überfordert, dass es nicht mehr zwischen den Menschen unterscheiden kann.
Rütters Fazit ist eindeutig: „Die Hunde werden in höchster Art und Weise schlecht behandelt. Das ist für mich starker Missbrauch von Tieren, und ich finde, das sollte nicht in Polizeihand passieren.“
Die Polizei ermittelt wegen des Vorfalls beim AfD-Parteitag in Riesa, wie die dpa berichtet. Weil inzwischen eine Anzeige vorliege, werde es ein Strafverfahren geben, sagte Polizeisprecher Thomas Geithner. Der Vorfall werde in diesem Rahmen aufgeklärt. Vor Abschluss des Verfahrens könne man keine Bewertung dazu abgeben.