Pläne für den Münchner Westen: Dieser neue Badesee könnte spektakulär werden | ABC-Z
München – Sieben Jahre alt sind die bisherigen Pläne für den Landschaftspark Freiham, das Mega-Neubauviertel im Münchner Westen, in dem einmal über 25.000 Menschen leben sollen. Nach Corona sind diese Planungen nicht mehr zeitgemäß, findet der Stadtrat. Und hat am Dienstag auf Vorschlag der grünen Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer einstimmig beschlossen, dass nochmal neu geplant werden soll.
Spektakulär: Im neuen Strukturkonzept soll auf dem Grünareal (das mit 58 Hektar so groß ist wie der Westpark) auch ein zusätzliches Gewässer eingeplant werden – idealerweise ein zweiter Badesee fürs Viertel.
Ein Gewässer, große Bäume und mehr Gastronomie
Schon 2015 hatte die Stadt einen Wettbewerb für den Landschaftspark durchgeführt, die Ergebnisse lagen 2017 auf dem Tisch. Doch dann kam ein Planungsstopp. Weil sich die Ausbaupläne der dortigen Autobahn verändert hatten. Und weil die Stadt beschlossen hatte, die U-Bahn von Pasing bis nach Freiham zu verlängern.
Inzwischen, nach der Pandemie, weiß man auch, dass Menschen Grünflächen anders und intensiver nutzen wollen. Das bisherige Konzept sah aber beispielsweise keine Wasserfläche in direkter Nähe der Wohnhäuser vor – lediglich jenseits der A 99 ist ein Badesee geplant. Auch große Bäume, die bei Hitze Schatten spenden, waren kaum eingeplant. Zudem war im Park nur ein Kiosk vorgesehen – im ebenso großen Westpark gibt es dagegen vier Gastronomiebetriebe.
Tischtennis, Trendsport und Krautgärten
Die Zwischennutzung der Freiflächen, bis alles mal fertig wird, soll außerdem billiger werden: Sport- und Spielflächen westlich des Freihamer Sportparks hätten laut dem alten Wettbewerbsentwurf rund 20 Millionen Euro kosten sollen.
Eine neue Variante mit Tischtennisplatten, Trendsportarten, Krautgärten und urbanen Gärten soll nur noch drei bis fünf Millionen kosten – und zusammen mit der Nachbarschaft entwickelt werden, die inzwischen schon in Freiham lebt.
“Nach Corona haben sich die Anforderungen an einen Park und das Freizeitverhalten verändert”, sagt der baupolitische Sprecher der Stadtratsgrünen, Paul Bickelbacher. “Unsere Parkanlagen müssen auch fit sein, was die Klimakrise betrifft, mit Bäumen, die Hitze aushalten und viel Schatten spenden. Und natürlich auch mit mehr Wasserflächen.”
Ein Badesee, groß wie der Riemer See
Wie das neue Gewässer aussehen könnte? “Am schönsten wäre ein richtiger Badesee im Südteil des Landschaftsparks”, sagt Bickelbacher zur AZ, “idealerweise so groß wie der Riemer See.” Der ist immerhin 700 Meter lang, 150 Meter breit und hat einen Umfang von rund 1,75 Kilometern.
“Der Landschaftspark ist so groß, dass man den See gut an einer Stelle planen kann, wo der Lärm der Badenden die Anwohner nicht stört”, meint der Stadtrat. Auch die Kosten für einen solchen See hält er für übersichtlich: “In Freiham ist der Grundwasserspiegel hoch genug, dass ein Badesee kostengünstig zu machen sein müsste, weil man den Boden nicht umständlich abdichten muss.”