Peter Thiel: Wenn Milliardäre philosophisch werden | ABC-Z

Spätestens seit sein Zögling JD Vance US-Vizepräsident wurde, arbeiten sich Journalisten, Feuilletonisten und politische Beobachter an diesem Mann ab: Peter Thiel. Verständlich, denn der Silicon-Valley-Milliardär und politische Strippenzieher ist ein dankbarer Gegenstand für allerlei Ausdeutungen, sein Schaffen, sein Denken und seine Biografie schillern in den aufregendsten Farben.
Er ist sehr vieles auf einmal: Ein Silicon-Valley-Milliardär, der geisteswissenschaftliche Aufsätze schreibt wie ein strebsamer kontinentaleuropäischer Doktorand. Ein libertärer Staatsverachter, dessen Überwachungsfirma Palantir den staatlichen Geheimdiensten zuliefert. Ein schwuler Mann, der Political Correctness schon in den Achtzigern gehasst hat. Ein Katholik, der die christliche Tradition zitiert, wenn er seinen unerschütterlichen Glauben an die Technik erklären will – der wissenschaftliche Fortschritt wird uns, sagt Peter Thiel, erlauben, unsterblich zu werden und das Reich Gottes hier auf Erden zu errichten.
Ein gelungener Podcast vom Deutschlandfunk erzählt jetzt noch einmal die Geschichte von Peter Thiel – und Ijoma Mangold und Lars Weisbrod nehmen das in Die sogenannte Gegenwart zum Anlass, noch einmal genauer die philosophischen Überlegungen von Thiel unter die Lupe zu nehmen. Entlang seiner wichtigsten Gründungen und Investments – von PayPal über Facebook bis Palantir – erzählen die beiden Feuilleton-Redakteure von Thiels philosophischen Spekulationen, die dann in diesen Firmen ihren Ausdruck fanden. Es geht um die Denker, die Thiel geprägt haben, und die Texte, die er selbst geschrieben hat. Und natürlich um die Frage: Wie passt das alles zusammen?
Karten für die Live-Aufzeichnung am 9. September in Hamburg gibt’s hier.
SHOWNOTES:
Thiels Texte, die wir im Podcast diskutieren:
Das Gespräch zwischen Thiel und David Graeber