Penzberg: Investoren wollen Krematorium errichten – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Feuerbestattungen liegen weiterhin im Trend. Jedoch gibt es wenige Krematorien, sodass Angehörige oftmals mehrere Wochen warten müssen, ehe sie ihre Verstorbenen bestatten können. Zwei Geretsrieder planen nun, eine neue Einäscherungsanlage in Penzberg zu errichten. Als Standort für das Gebäude ist ein Grundstück am Friedhof vorgesehen. Die Fläche liegt an der Fischhaberstraße zwischen Säubach und den Bürgergärten. Ehe der Stadtrat zustimmt, sollen die Bürgerinnen und Bürger über das Projekt informiert werden.
Da das Krematorium in München permanent überlastet ist, werden die Särge aus der Region unter anderem nach Traunstein oder nach Memmingen transportiert. Es kommt immer wieder zu Engpässen, was insbesondere für Angehörige emotional belastende Wartezeiten bedeutet. Eine weitere Anlage soll am Rand des Gewerbegebiets Krailling, Landkreis Starnberg, von 2027 an bis zu 40 Einäscherungen pro Tag ermöglichen.
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Für die beiden Investoren aus Geretsried, die nebenberuflich im Bestattungswesen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen tätig sind, sind die Kraillinger Pläne kein Hindernis. Sie möchten in Penzberg nämlich den Trauernden die Gelegenheit geben, von den Verstorbenen Abschied nehmen zu können, ehe die Särge den Flammen übergeben werden. „Im würdevollen Rahmen“, wie Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) sagte.
Nachdem das Landratsamt Weilheim-Schongau grundsätzlich keine Hindernisse für den Bau beim städtischen Friedhof sieht und vorschlägt, hierfür ein Sondergebiet auszuweisen, diskutierte der Penzberger Stadtrat einen alternativen Standort im Gewerbegebiet Nonnenwald. Der wurde jedoch mit 14 zu sieben Stimmen letztlich verworfen.
Skepsis im Stadtrat
Trotz dieser Mehrheit war nicht jedem im Gremium wohl dabei, eine solche Anlage in Nähe von Wohnbebauung zu wissen. Die Sorge geht um, es könnte sogar zu einem Bürgerentscheid kommen. Aus diesem Grund sollen die künftigen Betreiber zeitnah die Penzberger über ihre Pläne informieren. Bei ihrem Bauvorhaben arbeiten die beiden Geretsrieder mit einem in der Branche etablierten Partner zusammen.
Das Krematorium wird als einstöckiges Gebäude ausgeführt; der Teil mit dem Ofen ist zweigeschossig samt Kamin. Die auf dem Grundstück vorhandenen Bäume sollen erhalten bleiben. Dahinter soll der Neubau sozusagen verschwinden. Die Investition beläuft sich auf eine zweistellige Millionensumme. Im Krematorium sollen drei bis vier Mitarbeiter für bis zu acht Einäscherungen am Tag zuständig sein. Die Särge werden in Transportern zur Anlage gebracht. Nach Angaben von Bürgermeister Korpan werden mehr als 80 Prozent der Verstorbenen in Penzberg inzwischen eingeäschert. Ein eigenes Krematorium wäre daher sinnvoll.





















