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Pathologin Judith Brauneis: „Ich rede mit den Verstorbenen“ – Dachau | ABC-Z

Judith Brauneis leitet den Sezierbereich in der Pathologie der TU München. Die Präparatorin hat schon mehr als 50 000 Leichen gesehen. Sie spricht mit Verstorbenen und hilft Angehörigen, mit der Trauer umzugehen. Und manchmal muss sie gefrorene Körperteile auftauen.

Der Weg zum Interview führt in den Keller des Klinikums rechts der Isar. In großen Kühlfächern hinter schweren Türen liegen Verstorbene. In einem gemütlichen Nebenkämmerchen, das übersät ist von Familienfotos, nimmt Judith Brauneis Platz. Sie trägt goldenen Nagellack und einen schwarzen Blazer, von dem wie von einem Nachthimmel golden die Sterne funkeln. Seit 25 Jahren leitet sie den Sezierbereich der Pathologie an der Technischen Universität München. Wer im Klinikum rechts der Isar verstirbt, wandert durch die Hände der Präparatorin. Über das, was sie bei der Arbeit erlebt, hat sie ein Buch geschrieben. Daraus liest sie an diesem Mittwoch, 13. November, in Dachau. Brauneis ist nicht nur Pathologin, sondern auch Notfallseelsorgerin. Der wichtigste Teil ihrer Arbeit seien die Gespräche mit den Angehörigen, sagt sie.

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