Passagiere berichten, wie sie sich selbst befreien | ABC-Z

Röbel. Flixbus-Unfall auf A19: Der Bus wurde geborgen. Passagiere aus Erfurt berichten von den ersten Minuten nach dem Unglück – und von Kommunikationsproblemen.
Ein Flixbus kommt auf der A19 in Mecklenburg-Vorpommern von der Straße ab und kippt um. Es gibt Verletzte zwar, Todesfälle sind aber nicht zu beklagen. Einige Passagiere erreichten Stunden nach dem Unglück mit einem ersatzweise bereitgestellten Bus den Berliner Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Sie sind unverletzt, aber sie üben Kritik.
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30 Passagiere sollen am Freitag nach dem Unglück an der Messe Berlin angekommen sein, wie die „Bild“-Zeitung schreibt. Sie alle saßen in dem Reisebus, der auf der Tour zwischen Kopenhagen und Wien umgekippt war. Doch sie bleiben unverletzt. Es war mitten in der Nacht, etwa 2.40 Uhr, als der Bus plötzlich auf der Seite lag. Warum muss noch ermittelt werden. Der Bus wurde am Freitagmorgen abtransportiert und beschlagnahmt.
Freunde aus Erfurt berichten von Flixbus-Unfall
Die Freunde Jonas und Justin (beide 24) aus Erfurt saßen mit Freunden in dem Bus. Sie waren auf dem Weg zurück in ihre Heimat. Mit dem Fahrrad waren sie nach Kopenhagen gefahren. Mit dem Bus sollte es zurückgehen. „Ich wurde durch das Schütteln wach, weil wir auf einmal auf einem Feld fuhren“, sagt Jonas laut Bild. „Dann sind wir durch einen Metallzaun geprescht, das hat geknallt. Dahinter war eine Grube, und wir sind umgekippt. Es war eine extreme Situation. Etwa 20 Minuten waren wir im Bus eingesperrt.“
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Ein weiterer Freund, der mit den beiden unterwegs war, verletzte sich, als er aus dem Bus herauskletterte. Die Passagiere hatten die Scheiben eingeschlagen, um herauszukommen. Der Freund wurde in einem Krankenhaus behandelt. So wie ihm muss es auch anderen Menschen gegangen sein.
„Im Bus war sehr viel Blut“
Justin sagt: „Im Bus war sehr viel Blut, Personen, die stark geblutet haben, einer war schlimm eingeklemmt.“ Laut früheren Angaben sollte es zwei Stunden dauern, bis der Passagier befreit werden konnte.

Flixbus kam auf der A19 in Mecklenburg-Vorpommern von der Straße ab. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt.
© dpa | Jens Büttner
Jonas und Justin schildern die ersten Minuten nach dem Unglück – und Komplikationen mit den Busfahrern. „Sie konnten kein Deutsch, kein Englisch. Ein Freund holte sein Portemonnaie aus dem Bus, und der eine Fahrer schrie ihn an, ob das überhaupt seins sei.“ Auch eine Insassin beklagt die Verständigungsprobleme mit den Fahrern. Sie berichtet ebenfalls, dass die Passagiere selbst die Scheiben eingeschlagen haben.
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Der 27-jährige Alex aus Dresden war ebenfalls unter den Fahrgästen. Er blieb äußerlich unverletzt. Doch auch er hat Schlimmes erlebt: „Ich war im Halbschlaf, und im nächsten Moment ist der Bus schon umgekippt. Ich saß oben in der Mitte, Leute sind auf mich rauf gefallen“, sagt er.
Im Januar sterben zwei Menschen bei Flixbus-Unfall
Das Unternehmen Flixbus hat die Unfallursache voll und transparent kommunizieren zu wollen, sobald diese vorliegt. Bereits bekannt ist, dass der verunglückte Bus aus dem Jahr 2025 stammt. Der Fahrer, ein Georgier, verfüge über langjährige Fahrpraxis, so Flixbus-Vertreter. Zuletzt hatte es um 1.45 Uhr eine Pause gegeben.
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Der Fall weckt Erinnerung an den Flixbus-Unfall im Januar 2025. Damals war ein Bus auf der A11 im Nordosten Brandenburgs auf dem Weg von Berlin nach Stettin von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt. Die Polizei ging von einem witterungsbedingten Unfall aus. Zwei Menschen kamen damals ums Leben, elf weitere wurden verletzt.