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Paret-Peintre siegt auf Mont Ventoux – Lipowitz und Pogacar stark | ABC-Z

Die 16. Etappe der Tour de France über 171,5 Kilometer von Montpellier zum legendären Mont Ventoux hat gehalten, was sie versprochen hat. Es war vor großer Kulisse ein Spektakel, das der Franzose Valentin Paret-Peintre (Team Soudal Quick-Step) zur Freude seiner Landsleute im Sprint gegen den Iren Ben Healy (EF Education) gewann. Dahinter lieferten sich die Favoriten für den Gesamtsieg auf den letzten acht Kilometern einen imposanten Kampf, den Tadej Pogačar für sich entschied. Er kam mit 43 Sekunden Rückstand als Fünfter ins Ziel, zwei Sekunden vor seinem großen Rivalen Jonas Vingegaard.

Florian Lipowitz machte am Mont Ventoux dort weiter, wo er in den Pyrenäen aufgehört hatte. Er und Primoz Roglic, sein Kollege vom Team Red Bull-Bora-hansgrohe, konnten Pogačar und Vingegaard in der entscheidenden Situation zwar nicht folgen – die beiden schweben in einer eigenen Sphäre –, aber sie fuhren wieder auf Weltklasseniveau. Lipowitz erledigte seine Arbeit mit einem Rückstand von 1:53 Minuten auf den Sieger als Zehnter und vergrößerte als Dritter der Gesamtwertung seinen Vorsprung auf den Schotten Oscar Onley auf 2:01 Minuten. Dem Podium in Paris kam er damit wieder einen Schritt näher. Roglic fuhr auf Platz neun ins Ziel, zwei Sekunden vor Lipowitz.

Vingegaard hatte das mit Spannung erwartete Duell gegen den bis dato unantastbaren Pogacar mit einem mutigen Antritt eröffnet. Pogačar folgte ihm, und es schien zeitweise, als habe er nicht seinen besten Tag. Pogačar hatte zuvor erklärt, er habe Erkältungssymptome und sei nicht ganz auf der Höhe. So etwas erzählt man im Profizirkus gewöhnlich nicht. Es ist wie eine Einladung an die Konkurrenz, Druck zu machen, anzugreifen. Das versuchten Vingegaard und sein Team Visma-Lease a Bike. Aber am Ende war es doch wie immer in den vergangenen Wochen: Vingegaard versuchte alles, ging ein höllisches Tempo ein, und fast hätte er als Lokomotive für Pogačar auch Paret-Peintre und Healy eingeholt. Am Ende verlor er doch. Als es auf 1900 Metern nach einer Rechtskurve noch eine abschließende extrem steile Rampe zu erklimmen galt, ließ ihm Pogačar keine Chance – Erkältung hin, Erkältung her.

Dabei hatte sein Team UAE an diesem Tag eine ungewohnt schwache Vorstellung gezeigt. Die erste schnelle Stunde kontrollierte die Mannschaft wie gewohnt, doch dann verlor sie den Überblick und ließ eine starke Gruppe fahren, ohne den Impuls, sie im Zaum zu halten. Nur der Kölner Nils Politt wurde abgeordnet, in der Verfolgung zu fahren. Alle anderen Helfer behielt Pogačar an seiner Seite, obwohl er mit der erklärten Absicht ins Rennen gegangen war, die Etappe am legendären Riesen der Provence zu gewinnen. Bei der Einfahrt in die 22 Kilometer lange Steigung hatten Pogačar und Vinge­gaards Gruppe, in der auch Lipowitz und Roglic fuhren, fast sieben Minuten Rückstand auf die Spitze – rund eine Minute zu viel am Ende. 

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